Helge

Helge

Stile: Doom Metal, Black Metal, Post Rock, Stoner, Prog

Bands: My Dying Bride, Opeth, Nachtmystium, Saint Vitus, Genesis


Der Opener klingt noch ein wenig nach PRONG-Standardkost, aber dann folgt ein Knaller dem nächsten – PRONGs zehntes Album „X – No Absolutes“ ist nach dem tollen „Ruining Lives“ erneut ein Triumphzug für Tommy Victor und Band. Diesmal gibt’s neben gewohnt erstklassigen Groove-Riffs ein paar Überraschungen.


Männliche Schweden mittleren Alters scheinen durchweg ein liebstes Hobby zu haben: Death Metal. THRONE OF HERESY folgen dieser Tradition und liefern mit „Antioch“ ein sehr gutes zweites Album ab.


Das HELL OVER HAMMABURG geht 2016 in die vierte Runde. Das Festival ist gewachsen – erstmals wird es an zwei Tagen in der Hamburger Markthalle stattfinden. An der musikalischen Ausrichtung hingegen hält man fest. Auch 2016 steht das HELL OVER HAMMABURG wieder für eine exquisite Mischung aus Black, Death, Doom, astreinem Heavy Metal und Rock n Roll. Und wieder teilen sich hochverdiente Szene-Veteranen mit hoffnungsvollen Newcomern und obskuren Geheimtipps die Bühne.

UNDILUTED, die hier ihr Debüt „The Withering Path“ vorlegen, sind im Raum Limburg/Lahn ansässig. Dort werden sie auch bleiben, wenn sie nicht das Problem mit ihrem Sänger lösen.


Was für ein Spätzünder! Ich habe X Durchläufe gebraucht, bis sich mein erster Eindruck – schrecklich enttäuschende Nullnummer – einigermaßen verflüchtigt hat. Kleine Probleme habe ich mit dem zweiten Album von JESS AND THE ANCIENT ONES aber immer noch.


KID HARLEQUIN – seltsamer Name. Eine kurze Recherche führt zu einer sehr gruseligen Hautkrankheit. So unangenehm klingen die Niederländer auf ihrem Debüt „Wired“ dann doch nicht, obwohl der Name gut zu den Industrial-/Marilyn Manson-Anleihen passt. Doch KID HARLEQUIN setzen auch sehr auf Pop-Appeal und Ohrwürmer.


IAMX ist die Spielwiese von Chris Corner – manchen vielleicht bekannt von der Trip-Hop-Band SNEAKER PIMPS. Ansonsten beschreibt ihn der Promozettel als Songschreiber, Sänger, Multi-Instrumentalisten und Video-Künstler. „Metanoia“ ist sein sechstes Studio-Album als IAMX. Sorry, das ist alles an mir vorbei gegangen. Ich muss zugeben: So weit schaue ich doch zu selten über meinen musikalischen Tellerrand. Dass ich drüben eine Menge verpasse, beweist mir „Metanoia“.


Ein „Gefühl des Unbehagens“ wolle er auf seinen Konzerten verbreiten, hat Niklas Kvarforth gelegentlich gesagt. Bei mir hat er das schon ein paar Tage vorher mit Facebook-Fotos vom exklusiv für Deutschland gedruckten Merch geschafft: „Deutsche Legionen“ steht in Frakturschrift auf dem Shirt, auf dem Rücken ein zackiger Adler. Jetzt bin ich erst recht gespannt, ob der SHINING-Chef seinem Ruf, ein Wahnsinniger zu sein, gerecht wird – oder doch nur mit billigen Tricks wie Nazisymbolik schockieren kann.


THE DAHMERS haben sich nach einem Psychopathen benannt und verarbeiten in ihren Texten entsprechende Themen: Es geht um Stalker, Messermorde, Tod und das Böse. Dabei sind die Jungs  aus Schweden so gruselig wie die RAMONES – gar nicht.


Das Projekt OWL hat eine interessante Entwicklung hinter sich. Der neueste Schritt: „Aeon Cult“, eine EP mit drei Stücken. Kürzer und knackiger ist OWL auf jeden Fall geworden, vor allem im Vergleich zu den überlangen Epen der ersten Veröffentlichungen. Aber zugänglicher? Auf gar keinen Fall.


Rund zwei Jahre nach dem tollen „Gods Forgotten Orbit“ legen ODETOSUN nach: Wieder in Eigenregie, wieder großartig und wieder mit einem packenden Album, das Genregrenzen auslotet.


Viertes Album? Wo sind die ersten drei? Sofort her damit! DEVILLE sind eine der seltenen Bands, die mich sofort packen und nicht wieder loslassen. Schade, dass ich erst jetzt von ihnen höre – ihr fetter, grooviger Desert-Rock gefällt mir außerordentlich gut.


Die wabernde Hammondorgel am Anfang sagt schon alles: psychedelischer Sixties-Sound. SUNDERs Debüt erscheint auf dem Label, das unter anderem HORISONT und BLUES PILLS entdeckt hat. Klingt schwedisch – ist es aber nicht.


Es hat sich was getan bei GOLD. Das Debüt „Interbellum“ ist drei Jahre her, damals klang die Band noch nach Okkult-Retro-Rock im Stil von THE DEVIL’S BLOOD. Davon ist nur noch sehr wenig übrig. Gute Entscheidung!


BLIKSEM sind tief im Thrash Metal verwurzelt – dass sie aber gern nach links und rechts schauen, merkt man schon im ersten Stück. „Crawling In The Dirt“, der Opener des zweiten Albums „Gruesome Masterpiece“, baut sich langsam auf und entpuppt sich dann als schwer rockendes Stück mit modernem Groove und rauem, aber auffallend melodischem Gesang. BLIKSEM haben mit Peggy Meeussen offenbar eine extrem wandlungsfähige Frontfrau am Start.


Doom, Hard Rock, Okkultismus: In diesem Bereich wird es langsam eng. Jetzt tummeln sich auch DEMON INCARNATE dort, die jetzt ihr selbstbetiteltes Debüt auf den Markt bringen.


Okay, ja: „Dark Ambient“ ist natürlich auch nur ein kläglicher Versuch, Musik einzuordnen, die sich einer klaren Einordnung entzieht. (DOLCH) sind wesentlich mehr als elektronisches Geschwurbel und Klangflächen, schon deshalb, weil das meiste einfach nur Schlagzeug, Gitarre, Gesang ist. Das Ergebnis ist eine beeindruckend dichte Atmosphäre.


Junge, Junge. Musikalisch sind MOSFET ja auch auf ihrem dritten Album einigermaßen einwandfrei. Aber wenn ich mir das abgeschmackte Cover von „Screwing The Devil“ so ansehe, schwant mir inhaltlich Übles. Und die Erwartungen werden noch unterboten von dem, was ich dann tatsächlich höre.


Es gibt nur noch wenige Bands, die mit einem neuen Album einen Schauer durch die ganze Metal-Welt gehen lassen, ob man sie nun mag oder nicht. IRON MAIDEN gehören definitiv noch immer dazu, und mit ihrem 16. Studioalbum „The Book Of Souls“ könnten sie es endlich wieder schaffen, dass der Schauer einen lange währenden Nachhall bekommt.

Juhu, UNCLE ACID ist wieder da! Album Nummer vier bringt Vorfreude ins Haus – und die Sorge, dass die megacoolen Psych-Rocker ihren Sound diesmal drastisch verändert haben könnten. Aber schon das erste Riff kann diese Sorge zerstreuen. Es ist zum Glück fast alles beim Alten geblieben.

Seite 12 von 20