Kai

Die Geister, die das Debüt dieser Münchener vor ca. zwei Jahren gehört haben, dürften sich an „Kaos“ eventuell scheiden: Haben die BLACKOUT PROBLEMS auf dem Debüt noch Poppunk mit Posthardcore vermischt, hat sich jetzt das Koordinatensystem des Quartetts deutlich verschoben.


Was nervt am Sommer? Richtig: Das Rasenmähen! Aber wie ich jetzt eben bemerkt habe, gibt es ein Gegenmittel. Also gegen das Genervtsein. Nicht gegen das Rasenmähen an sich. Und das heißt „Punk Rocksteady“ und wird uns von den MAD CADDIES vorgetragen. Da nerven nicht mal die dämlichen Gewächse, an denen man umständlich vorbei mähen muss!


Von Mad Butcher Records ist mir jetzt schon die ein oder andere Platte untergekommen und mit einigen hatte ich Probleme. „Youth Club“ von SHARP/SHOCK ist da definitiv anders. Im ersten Augenblich wirkt sie zwar ein wenig zu poppig oder beliebig, aber irgendwann setzen sich diese Melodien zwischen Poppunk und Mod doch ziemlich fest.


Über die Jahre hinweg habe ich jetzt schon den ein oder anderen Release von DESTINATION ANYWHERE für BYE besprochen und wenn ich das richtig erinnere, hatte ich mit jedem Tonträger Spaß. Und auch „Bomben“ macht da absolut keine Ausnahme!


Die drei Jungs der ANGRY YOUTH ELITE veröffentlichen mit „Ready! Set! No!“ ihr Debüt und wollen den leicht hardcorelastigen Skatepunk damit bereichern. Sie zielen auf Bands wie LAGWAGON und GOOD RIDDANCE, erinnern mich aber vor allem an andere deutsche Vertreter des Genres wie NOT AVAILABLE oder ZSK. Aber das ist nicht unbedingt negativ gemeint.


Nur um mal zu sehen, was ich denn über ihre letzte Platte 2016 geschrieben habe, habe ich mir grad mein letztes Review über TEQUILA AND THE SUNRISE GANG durchgelesen. Und das führte dazu, dass ich erstmal prüfen musste, ob ich mich nicht aus Versehen bereits stark um den ersten Teil ihres Bandnamens heute gekümmert habe. Denn die Formulierungen, die ich für dieses Review bereits vor dem Öffnen meines Laptops im Kopf hatte, finden sich beinahe exakt so in meinem letzten Review. Also fast wortwörtlich. Das bedeutet: Ich bin entweder unglaublich unkreativ, wenn es um die acht-köpfige Truppe aus Kiel geht, oder TATSG lösen wieder das Gleiche in mir aus, wie vor zwei Jahren.


THE LAWRENCE ARMS gehören zu den Punkbands, die ich seit Ewigkeiten auf dem Schirm, ab und zu mal gehört und auch mal live gesehen habe, die es aber nie wirklich auf mein Radar geschafft haben. Und das obwohl ich weiß, dass viele Hörer sie unglaublich abfeiern. Vielleicht kann mich ihre Retrospekive ja endlich überzeugen.


2016 hat mich JEFF ROSENSTOCK mit seinem Album „Worry“ ziemlich überrascht und auch umgehauen. Diese Mischung aus Punk, Indie, Grunge und positivem Wahnsinn hat bei mir genau einen Nerv getroffen, den ich vorher zumeist übersehen hatte. Und dementsprechend habe ich mich jetzt auch auf „Post“ gefreut. Leider bleiben 2018 meine Nerven allerdings relativ unberührt von den Versuchen des Amerikaners …


Eines vorweg: ich bin kein Freund des Genres. Ich habe genau ein DROPKICK MURPHYS-Album im Plattenregal. Das feiere ich bis heute auch ab, aber damit habe ich exakt so viel aus dieser Ecke, wie ich brauche. Zugegeben: Live habe ich mal die REAL MCKENZIES ziemlich abgefeiert, aber die haben mich auch echt überrascht. Ansonsten kann ich mit Celtic Punkrock einfach nichts anfangen. Und auch MALASANERS können daran nichts ändern.


Vor kurzem erst haben FAT WRECK eine erste Single von ihrem neuen Signing THE LAST GANG herausgebracht. Die hatte zwar noch Luft nach oben, hat aber direkt Lust auf mehr gemacht. Vor allem, da der RANCID-nahe Sound der Band für Fat Wreck eher ungewöhnlich ist. Jetzt ist mit „Keep Them Counting“ ein ganzes Album des US-Trios heraus – und es macht trotz ein paar Schönheitsfehlern doch großen Spaß.


Manchmal schaffen es ja seltsame deutsche Worte in den englischen Sprachgebrauch. „Doppelgänger“ ist ja ziemlich bekannt. Vor kurzem habe ich gelernt, dass sogar „Schwanz“ funktionieren kann. SPANISH LOVE SONGS bedienen sich dieser Masche und nennen ihr zweites  Werk „Schmaltz“. Wobei es streckenweise auch ganz gut Arsch tritt und nicht in zu viel „Schmaltz“ abdriftet.


Die MEAN JENAS aus Portland gibt es schon seit 2006 und der Name ist mir auch geläufig. Dennoch ist „Jingles Collection“ das Erste, was ich bewusst von diesem Trio höre. Und ich bin leicht amüsiert, aber auch schnell wieder uninteressiert.


GREAT ESCAPES scheinen irgendwo bei mir um die Ecke zu wohnen und rein musikalisch kommen sie meinem Geschmack auch durchaus nahe: Punkrock, Emo, etwas Indie und etwas Posthardcore. Ihre erste Platte „To My Ruin Ill Go Gladly“ hat mich damals noch nicht so umgehauen. Aber den Job übernimmt dafür „Shivers & Shipwrecks“.


Es ist gar nicht mal so einfach, HYSTERESE zu beschreiben. Ihre Musik ist punkig, aber vor allem auch tanzbar. Und an der einen oder anderen Stelle ist etwas dunkler und lässt eine leichte Hardcore-Attitüde erkennen, während sie in anderen Songs wiederum sehr poppig agieren. Aber das Beste an der Band aus Tübingen: Die Mischung passt!


Können Österreicher eigentlich auch Deutschpunk machen, oder gehört das dann schon zu Großmachtsfantasien? Öder nennt man das südlich der Grenze dann Österpunk? Oder ist das eigentlich auch ziemlich egal?


GIVER kommen aus Köln, Dresden und Paderborn und machen seit gut fünf Jahren ordentlich Krach. Wenn ich richtig informiert bin, ist „Where The Cycle Breaks“ ihre erste Full Length – aber dafür hat sie es in sich. Und so schaffen sie es ziemlich problemlos, sich hiermit einen Namen zu machen.


Diese Band begegnet mir seit ca. sieben Jahren immer mal wieder. Und wenn ich einem alten Poster glauben darf, habe ich sogar schon mal mit denen eine Show gespielt – damals war die Welt allerdings noch Schwarz/Weiß und die Idee, Fotos mit einem Telefon zu machen, klang noch ganz schön bescheuert. Im Jahre 2018 gibt es TEMPLETON PEK immer noch, während meine Band von damals schon als „Jugenderinnerung“ durchgeht. Aber was macht man als Band, wenn man so lange bereits unterwegs ist: vermutlich eine ganze Menge richtig!


Mit „Wisdom Machine“ haben mich die Australier von THE BENNIES vor ein paar Jahren total umgehauen. Sowohl auf Platte als auch live. Unglaublich stimmiges Album zwischen Reggae und Punk mit etwas Elektro-Spinnerei (ich musste da immer etwas an ANTITAINMENT denken, was den Synthi angeht) und eine absolut mitreißende Live-Show. Jetzt kommt mit „Natural Born Chillers“ das nächste Album der musizierenden Kiffer heraus und … ja … jetzt ist das Bild nicht mehr ganz so stimmig.


Keine Ahnung, wie ich das geschafft habe, aber irgendwie habe ich das erste Album von GREAT COLLAPSE verpasst. Und dabei handelt es sich mal wieder um eine sogenannte „Supergroup“, denn hier hört man die Stimme von STRIKE ANYWHERE und hört Musiker von RISE AGAINST, NATIONS AFIRE und SET YOUR GOALS. Klingt ganz schön mächtig, oder?


Um den Namen FEINE SAHNE FISCHFILET kam man in den letzten Jahren nicht herum und jetzt, da ihr fünftes Album erscheint, kann ich auch endlich mal auf Albumlänge bei den Jungs von der Ostseeküste reinhören. Ich finde es zwar schwer, die Musik von dem – sagen wir mal „Phänomen“ zu trennen, aber vielleicht ist das ja mit ein Grund dafür, warum ich „Sturm & Dreck“ so abfeiere …

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