Nadine

Nadine


20 Jahre Vollplaybacktheater, 20 Jahre Wahnsinn auf deutschen Theaterbühnen, mal mit und mal ohne System. Um dieses Jubiläum gebührend zu feiern, wagt sich die Theatergruppe aus Wuppertal erneut an die Interpretation der ersten Folge "Die drei ??? und das Gespensterschloss".


Münster Monster Mastership, das ist noch immer die erste Assoziation, die ich mit dieser Stadt habe. Gleich danach kommt Götz Alsmann und dann folgt die kleine aber feine Melodic-Hardcore-Szene, die sich seit einigen Jahren dort gebildet hat. SHORELINE sind ein Teil davon und wagen mit ihrer EP "You Used To Be A Safe Place" den ersten Vorstoß. Ziemlich erfolgreich wie es scheint, denn die erste Tour als Support von GREAT COLLAPSE (feat. RISE AGAINST, STRIKE ANYWHERE Mitglieder) ist gebongt. Die Frage nach dem Warum ist schnell geklärt.


KIND KAPUTT veröffentlichen mit "Die Meinung der Einzelnen" ihre Debüt-EP. Fünf Songs, die es in sich haben und gleichermaßen mit inhaltlicher sowie musikalischer Relevanz überzeugen.


Satte 14 Jahren haben sich HARDSELL Zeit gelassen, bevor sie jetzt mit "Subculture Criminals" den Nachfolger vom "Pissed ’n’ Broke" nachschießen. Ganz schön viel Zeit, um sich zu entfalten und Ideen zu sammeln. Ein Blick auf das Cover lässt Schlimmes ahnen, denn das präsentiert sich eher derb und platt. Die ursprünglich aus den Niederlanden stammenden Musiker haben zumindest keinen großen Anspruch an Ästhetik und, wie sich im Verlauf der vorliegenden knappen halben Stunde herausstellt, auch nicht an musikalische Beweglichkeit.


Wie darf man sich das vorstellen, wenn Hardcore-Bands im Proberaum sitzen und darüber diskutieren, welche großen Worte man samplen kann, um das Album wertiger zu machen und dann am Ende doch bei Charlie Chaplins Rede aus „Der große Diktator“ landen? Man kann zumindest im Fall von COLDSIDE aus Florida auf eine gewisse Arbeitsweise schließen und die lautet: Lieber gut nachgespielt bzw. geplappert, als schlecht selbst gemacht. Statt sich selbst was Schlaues zu überlegen, leitet also Charlie in "Fuck Your System" ein und auch die folgende Musik gewinnt keinen Innovationspreis. Ist aber nur halb so schlimm, wie es klingt – und im Hardcore leider mittlerweile üblich.


Auch wenn "Ich bin mal eben wieder tot – wie ich lernte, mit Angst zu leben" von Nicholas Müller wie der direkte Gegenentwurf zu Hape Kerkelings "Ich bin dann mal weg" klingt, haben die beiden Geschichten doch etwas gemeinsam. Es geht um zwei Menschen, die zu sich selbst finden. Zwar auf unterschiedlichem Wege, aber letztendlich doch. Nicholas Müller, ehemaliger Sänger von JUPITER JONES und aktuell bei VON BRÜCKEN, erzählt offen und ehrlich von seiner Angst.


Es gibt sie, diese Bands, bei denen mindestens ein Bandmitglied total sympathisch ist und diese Tatsache irgendwie immer als eine Art Schutzschild im Vordergrund steht. Und zwar immer dann, wenn es darum geht, die Band ernsthaft zu "kritisieren". Die DONOTS sind so eine Band, und deren Joker heißt Ingo. Mit "Lauter Als Bomben" liefert die Band 2018 nicht nur ihr zehntes Studioalbum, sondern auch einen heißen Anwärter auf den besten Albumtitel und ihr zweites Album mit überwiegend deutschen Texten ab.


HELMUT COOL ist ein Quartett aus Stuttgart, das mit "Schlachtrufe BRD GmbH" ihr Debüt über Twisted Chords veröffentlicht. Nun ist der Albumtitel aufgrund der Nähe zum kultigen Sampler natürlich einerseits ein cleverer Schachzug, führt aber andererseits etwas in die falsche Richtung. Selbstredend gibt es Punk Rock und ganz sicher sind HELMUT COOL auch mit der Gesamtsituation unzufrieden. So richtig matschen die Stuggis aber nicht in der Bierpfütze und hier grölt auch niemand, als ob gestern Weihnachtsfeier in der Brauerei gewesen wäre.


Ziemlich überraschend hauen GHOST das Livealbum “Ceremony And Devotion" über die allseits bekannten Streamingdienste raus und kündigen für Januar nächstes Jahr die Veröffentlichung der haptischen Version an.


PARTISAN, das sind Stuart Armstrong (Gesang und Gitarre), Dan Albon (Bass) und Leo Stanfield (Schlagzeug). Wenn es nach dem Radiosender XFM geht, dann sollte man sich diese Namen merken, den der Sender verlieh den Engländern schon 2009 den Titel "Best Unsigned Band". Wer sich die EP zu Gemüte führt, kann sich das zwar schnell erklären – fragt sich aber auch, was in den letzten acht Jahren passiert ist. Das Trio trifft mit ihrem Sound ungefähr die Schnittmenge zwischen QUEENS OF THE STONE AGE Anfang der Nullerjahre und DEATH FROM ABOVE.


Punk ist tot, wie jeder weiß. Und in Berlin ist jeder ein Künstler, wissen auch alle. FRAU MANSMANN legen die Latte endlich wieder tiefer und haben mit "Menstruation in Stereo“ eine Punk-Platte geschaffen, die wunderbar zu Dosenbier und kalter Pizza harmoniert. Wie es aber dazu kommen konnte, dass der Prostituiertenpunk jetzt auch noch anfängt zu denken, besprachen wir mit Bönx, Azi, HerrBinner, Magnesium und Emilie. Also Freunde, Mausrad in Anschlag genommen für ein auf literarischem Niveau geführtes Interview über Geld, Blut und Bier.


Der Albumtitel ist natürlich so subtil, wie nach dem dritten Bier seinen Namen rülpsen zu wollen und auch die zwölf Songtitel geben sich keine Mühe, das Niveau anzuheben. Nun tarnt sich das Schaf aber oft mit einem Wolfspelz und dementsprechend finden sich auf "Menstruation In Stereo" von FRAU MANSMANN aus Berlin auch einige ernst gemeinte sozialkritische Töne.


"Im Kreis Gedreht Und Jetzt Im Krieg" von HUELSE beginnt so, wie andere Platten enden. Statt enthusiastisch auf die Gehörgänge zuzustürmen und erstmal für den berühmten Knall und entsprechende Aufmerksamkeit zu sorgen, scheinen Niki, Jan, Bene und Fabian sich eher noch leicht benommen nach dem großen Sturm aufzurappeln.


"Nichts Ist Neu" ist mittlerweile das vierte Album von LOVE A – eine gute Gelegenheit, um Schlagzeuger Karl und Sänger Jörkk Anfang April zum Skype-Interview zu bitten. Welches beinahe nicht stattfand, da auf das Internet eben nicht immer Verlass ist, und um es mit einem Zitat aus dem alten Song "Trümmer" von LOVE A zu sagen: "Einsen und Nullen können machen, dass dein Leben besser oder schlechter wird." Letztendlich klappte dann doch alles und wir erfuhren, dass LOVE A mittlerweile zumindest ein bisschen üben, welches das Zitat "Und es ändert sich so gar nichts" aus dem Titelsong vom aktuellen Album "Nichts Ist Neu" direkt widerlegt. Auf nichts ist also Verlass, außer auf das Chaos. Eindeutig einzuordnen ist das Quartett weiterhin nicht, zumindest fand sich während des Interviews ein annehmbarer Kompromiss: LOVE A spielen Prost-Punk. Wenigstens das ist jetzt endlich geklärt.


Die Musik von LOVE A zu hören, ist wie alte Freunde zu treffen. Freunde, die man ewig nicht gesehen hat und zu denen man sofort wieder einen Draht findet. "Nichts Ist Neu" ist erst die vierte Platte des sich selbst als Stümperer und Glückstreffer beschreibenden Quartetts und trotzdem hat man das Gefühl, sie seien immer schon da gewesen und wünscht sich, sie würden nie wieder gehen.


Mit dem aktuellen Programm "Die drei ??? und der grüne Geist" macht DAS VOLLPLAYBACKTHEATER gleich an zwei Tagen hintereinander die Alte Feuerwache in Mannheim voll – wir waren am ersten Tag für euch dabei, um uns auf die Zeitreise mit Christoph, Supaknut, David Jott, Sven, Doktor Thomas und Sabrina einzulassen.


IN THE WHALE liefern mit „The Quicksand EP“ 13 Minuten kurzweiligen amerikanischen Punk Rock, der sich irgendwo zwischen ZOAX und guten alten BEATSTEAKS-Quickies einreiht. Textlich relativ knapp, pendelt sich das Duo aus Denver gekonnt also irgendwo zwischen dem „guten alten früher“ und dem „frischen frechen heute“ ein.


Alex Gräbeldinger legt mit "Verloren im Weltall, verwahrlost auf Erden" nach. Leider steht die Länge des Titels nicht im Verhältnis zum Inhalt und das mittlerweile dritte Buch des Ox-Kolumnisten, Punks, Opfers, Ex-Drummers und Am-Leben-Zweiflers gibt nicht viel Neues her. Das Vorwort von Jörkk Mechenbier ist etwas zu persönlich geraten, verliert sich in Insidern und bietet einem Außenstehenden genauso wie das von ihm beigesteuerte Interview mit dem Autor auch relativ wenig Mehrwert und grenzt schon an Zeit- und Ressourcenverschwendung.


Nach weniger als zehn Minuten Spieldauer, noch bevor die Zeitreise durch PASCOWs Schaffen richtig losgeht, geht es in "Lost Heimweh" schon ums Aufhören.


Noch wenige Tage, dann begibt sich die Punk-Band PASCOW wieder auf Konzertreise. Eine Reise der besonderen Art, denn unter dem Motto "Dosenbier & Popcorn Noir" werden nicht nur laute und schwitzige Konzerte gespielt, sondern davor gibt es jeweils die Vorführung des Filmes "Lost Heimweh", der im Rahmen einer prall gefüllten Box am 27.01.2017 veröffentlicht wird. Wir schnappten uns Sänger und Gitarrist Alex und sprachen mit ihm am Telefon ausführlich über die DVD "Lost Heimweh", die anstehende Tour und Punk sein im Alter.

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