Nadine

Nadine


TESSERACT sind schlichtweg eine traumhafte Band und zwar im wahrsten Sinne! Immer den Fokus auf brachialen, drückenden Riffs, hauen uns die Briten auf „Altered State" wieder den progressiven Hammer auf die Ohren. Gekonnt ziehen TESSERACT die Fäden und spinnen ein schier undurchdringliches Netz aus komplexen Tonfolgen, hochkarätigen Elektro-Einschüben und zahlreichen bombastischen Momenten.

Wie von mir erhofft, sind DARK TRANQUILLITY der Herrschaft über den schwedischen Melodic Death Thron mit „Construct" wieder ein ganzes Stück nähergekommen. Mit ihrem zehnten Studioalbum gibt uns die Band genau das, wofür Göteborg steht: tiefschwarze Melancholie, getaucht in eiskalte Härte, die optimale Verteilung von Licht und Schatten offenbart in musikalischer Form. Mit dem Einstieg „For Broken Words" geben DARK TRANQUILLITY den Fans Zeit, sich gemütlich zurückzulehnen und gemächlich auf die folgenden knapp 42 Minuten einzustimmen. Entsprechend der Thematik ist das Stück spröde und reizarm, am Anfang der Platte genau richtig aufgehoben. Die pulsierende Schlichtheit nimmt nach und nach Intensität an, ohne zu eskalieren.

Wer beim Thema Schwarzrock aufgepasst hast, der wird TYPE O NEGATIVE schon mal gehört haben. Der ehemalige Drummer, Sal Abruscato (ebenfalls LIFE OF AGONY), ist der Gründer von A PALE HORSE NAMED DEATH. Aber auch ohne diesen famosen Initiator hat die Qualität der Band die enorme Aufmerksamkeit auf jeden Fall verdient. Es erwarten euch Klänge wie bei MARILYN MANSON in seinen besten Zeiten, noch dazu sehr düster doomige Einflüsse, dominanter Bass, tanzbare Passagen und alles auf Basis des Gothic Rock! Und bereits nach wenigen Durchläufen steht fest, dass man den schleppenden trägen Sound mit dem melodischen tiefen Gesang einfach lieben muss. Wahre Songkolosse türmen die Amerikaner auf, stetig und langsam, nur keine Hektik. Der Gesang klingt eindringlich und wirklich nicht wie Beiwerk, sondern ein vollwertiges druckvolles Instrument.

ELDKRAFT zeigen mit ihrem Bandnamen, dem Albumtitel „Shaman" und dem Cover schon deutlich, wohin ihre Reise gehen soll. Angesprochen fühlen dürfen sich Freunde von Black Metal und Pagan Metal in gediegener statt brutaler Form. Anfangs noch etwas sperrig, überzeugen der pulsierende Sound und der bombastische Gesang dann doch nach wenigen Durchläufen. Gesungen wird komplett Schwedisch, aber mangelnde Sprachkenntnisse schmälern das Hörvergnügen keinesfalls.


Deutsches Thrashurgestein, alle Albumtitel beginnend mit „I"? Richtig, DEW-SCENTED! Diesmal mit einer besonderen Mischung, nämlich drei neue Stücke, einige Liveaufnahmen von Bonussongs des 2010er Werkes „Invocation" sowie des 2011er Werkes „Icarus" und einige Coverversionen von INCUBUS, PRONG, INSIDE OUT, WASTED YOUTH, JUDGE, POWERMAD und GENOCIDE SUPERSTARS. Fans der Band dürften schon mal aufhorchen und mit 19 Songs für kleines Geld darf man sich über massig Playerfutter freuen!

Melodic Death ist tot? Von wegen, er zuckt noch und zwar im Pott! HARASAI kommen aus Altessen und haben gerade mit "Psychotic Kingdom" eine brandheiße Melodeath-Platte veröffentlicht. Die schreibende Zunft ist sich einig: ein herausstechendes und starkes Album! Grund genug, mit dem sympathischen Kreischer Martin über HARASAI (angeblich japanisch für "Darmwürfel") zu sprechen und so viel wie möglich über die Band, die Platte, die musikalischen Wurzeln und die Zukunft zu erfahren. 


Feingefühl und Timing gehört jetzt nicht gerade zu den offensichtlichen Stärken von CONTRAST. Nach einem fast zaghaften Klavierintro (aus der Dose) donnert die Musik so rasend schnell ohne Vorwarnung aus den Boxen, dass man sich auch nach mehreren Durchläufen (und somit entsprechender Vorwarnung) erschreckt. Der überfallartige Bruch mit keifendem und gutturalem Gesang im Duett ist mir etwas zu hart.

DEFY YOUR DREAMS wollen auf der selbstproduzierten EP „Curtains" ihren Post-Hardcore an den Mann bringen. Lobenswert, aber bei weitem nicht ausgereift. Ich will der Band nicht die holprige Produktion vorwerfen, sondern den grunzenden „Gesang", der einfach noch nicht gut (bis richtig mies) klingt. Wenn sich DEFY YOUR DREAMS auf Kreischgesang beschränken, geht das allerdings vollkommen in Ordnung, ebenso wie der Klargesang und die Gangshouts.

STARKILL aus Chicago scheuen sich auf ihrem Debüt „Fires Of Life" überhaupt nicht, ihre Einflüsse zu zeigen. Die liegen ganz klar zum größten Teil bei DIMMU BORGIR und DRAGONFORCE, traumhafte Kombination! Ebenso wie die Letztgenannten rasen STARKILL mit einem Affenzahn durch die Songs, dass einem als Hörer vor lauter pfeilschnellen Gitarrenmelodien und High Speed Drums ganz schwindelig wird.

Frankfurt Batschkapp, Turbostaat Interview mit Marten Ebsen. Selten war ich vor einem Interview so extrem aufgeregt und selten ging so Vieles vorab schief. Angefangen von durchgedrehten Navis, bis hin zu plötzlich „toten" Handys und dann noch dieser ständige Kloß im Bauch. Marten Ebsen zeigte sich aber als sehr entspannter Gesprächspartner und redete mit uns über die neue Platte „Stadt Der Angst", die Freundschaft TURBOSTAAT, seine Texte und sogar über sein Projekt NINAMARIE.


LOVE A sind Punk Rock und getreu dem Motto "Wer übt, kann nix" setzten wir uns vor dem TURBOSTAAT Konzert in Frankfurt in einem Nebenraum der Batschkapp zusammen und quatschten spontan (mehr oder weniger) über die zweite Platte "Irgendwie". Bassist Dominik und Sänger Jörkk schnackten über diverse hochkarätige TV-Sendungen, Einkaufsbeutel und darüber, warum LOVE A schon so weit gekommen sind, obwohl sie doch (nach eigenen Angaben) gar nichts können. Es gibt Typen, die muss man live erleben und deshalb verzichten wir auf die Abschrift und zeigen euch LOVE A in bewegten Bildern. Viel Spaß damit:


Das Konzert der Nordlichter TURBOSTAAT sollte eigentlich im Club Nachtleben Frankfurt stattfinden und wurde aufgrund der enormen Nachfrage ziemlich schnell in die Batschkapp verlegt. Im Gepäck hatten TURBOSTAAT die vier Mannen von LOVE A, ebenfalls mit einer neuen Platte am Start. Somit standen für uns einige Livepremieren an, denn auch wenn „Stadt Der Angst" von TURBOSTAAT und „Irgendwie" von LOVE A wundervolle Platten sind, dann ist live noch immer die Königsklasse und erst dann zeigt sich, ob ein Song wirklich etwas taugt oder eher nicht.

Irgendwie hatte ich IDLE CLASS anders in Erinnerung ... Richtiggehend überrumpelt fühle ich mich vom räudigen Gesang in „Essence of Every Fight" und es dauert seine Zeit, bis ich mich in den chaotisch wirkenden Stil wieder eingehört habe. "Stop and go" ist das Motto von IDLE CLASS, das macht es dem Hörer praktisch unmöglich, mal kurz wegzuhören, da man schnell den Anschluss verlieren kann.


ASPHYX schwingen den „Deathhammer" und ENTRAILS drohen mit einem Song names „Bloodhammer".  Es bestehen keine Zweifel daran, dass die Schweden uns mit ihrer neuen Platte "echten" Death Metal servieren möchten. Cover, Songtitel und Lyrics sind lupenrein old school und hätten auch locker vor einigen Jahren erscheinen können. ENTRAILS schlossen sich schon in den Neunzigern zusammen und trennten sich, bevor ein Demo oder eine EP zustande kamen. Erst 2008 kam es zur ersten Platte und nun drücken die Vier bereits mit Album Nummer Drei nach.

ECLIPSE SOL-AIR sind eine der Bands, die es einem leicht machen. Selbst ein Schwerhöriger merkt bei "Schizophilia" sofort, dass hier phantasievolle Musiker am Werk sind, deren Werk bis ins Detail durchdacht ist und trotzdem mit Leib und Seele gelebt wird. Symphonische Rockmusik, die Fans von LACRIMOSA oder DEAD CAN DANCE genauso glücklich machen könnte, wie Freunde von Weltmusik, Gothic Rock oder träumerischem Prog Rock. Mit Hilfe von Querflöte, Geige, Bass, Schlagzeug, Keyboards und Gitarren entführen uns ECLIPSE SOL-AIR mühelos in andere Welten.

8BIT CHESS CLUB haben sich wahrlich nicht lumpen lassen und präsentieren zu ihrem 16 Track starken Album „Der Soundtrack Zur Band" noch ein 24-seitiges Magazin mit Comics und allen Texten. Alles sehr bunt und kreativ, genau wie ihr Sound, der sich irgendwo zwischen DEICHKIND, EGOTRONIC und FRITTENBUDE einordnen lässt.

"Angriff ist die beste Verteidigung" scheinen sich SONIC SKIES gedacht zu haben und so startet der Promozettel mit der Frage: „Wer macht denn heute noch Metalcore? Ganz einfach: SONIC SKIES..." Ich würde die Frage gerne noch etwas konkretisieren und fragen: „Wer traut sich denn heutzutage noch an Metalcore?", denn gerade in diesem Genre scheinen die ganz Großen in Stein gemeißelt zu sein und richtige Impulse setzen nur wenige Rookies. SONIC SKIES haben trotzdem ein Faible für das Genre und versuchen mit mit ihrer EP „Icarus", die mit 7 Tracks eigentlich fast gar keine ist, ihr Glück.

EYEVORY machen es mir wirklich schwer mit ihrer gut gelaunten Art. „Euphobia" ist meine vertonte Apokalypse und EYEVORY reiten auf schillernden Schmetterlingen über bunt blühende Wiesen, um drüben am glasklaren Bach einen Schluck Feenwasser zu nehmen. So eine nervige Fröhlichkeit habe ich schon lange nicht mehr ertragen müssen. Der Sound klingt nach Rockballaden der schmalzigen Art und erinnert mich an so manchen Song aus den Achtzigern. Leute bitte... das kann doch nicht euer Ernst sein! Klingt nach Hannah Montana Geburstagsparty...

Auch wenn sich das Zitat zur Platte mit „... da werden mir die Fans von beiden Sounds sicher zustimmen..." in Zusammenhang mit der Erscheinung von Herrn Zombie etwas wie ein Drohung klingt, er hat Recht! „Venomous Rat Regeneration Vendor" schafft tatsächlich den traditionellen ROB ZOMBIE Sound ins Hier und Heute zu tragen und präsentiert eine ansprechende Symbiose aus Rock und tanzbaren Sounds. Eventuell verkneift er sich in Zukunft die Remixalben und macht dafür ein Filmchen mehr...

BREED77 merkt man die Erfahrung an den Instrumenten von 1996 bis heute an, das kann ich definitiv unterschreiben. Den Musikern auch nur ansatzweise ihr musikalisches Können absprechen zu wollen, wäre schlichtweg unverschämt. Ethno Metal ist trotzdem nicht das richtige Label für diese mannigfaltige Platte. Die neunte Veröffentlichung „The Evil Inside" ist jetzt nicht optimal getauft, wenn überhaupt „evil" dann ist es wohl eher ein harmloser Teufel, denn so richtig auf die Kacke hauen die Briten leider nur selten.
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