Deicide – To Hell With God


deicide-tohellwithgod


Stil (Spielzeit): Death Metal (35:40)
Label/Vertrieb (VÖ): Century Media (11.02.2011)
Bewertung: 7/10

Link: www.myspace.com/theofficialdeicidemyspacepage

Was viele selbsternannte Satanisten vergessen: Der Teufel ist das Gegenstück zum christlichen Gott, d.h. dass ohne Anerkennung der Existenz dieses Gottes auch kein Teufel angebetet werden kann. Glen Benton weiß es besser.

Mr. Satan ist auch nach zwanzig Jahren Bandgeschichte so böse wie eh und je, und genauso wenig wie seine Attitüde hat sich die musikalische Ausrichtung von DEICIDE geändert. „To Hell With God“ steht seinen Vorgängern in Sachen Brutalität und Bösartigkeit in nichts nach.
Jedoch ist das Songmaterial durchwachsen – herausstechende Perlen gibt es eigentlich keine. Der eröffnende Titeltrack bohrt sich einigermaßen erfolgreich in die Gehirnwindungen, auch das darauf folgende „Save Your“ bleibt durch geschickte Reprise des Anfangs im Gedächtnis. „Empowered by Blasphemy“ hat einen interessanten Refrain und „Hang In Agony Until You're Dead“ durch simple Reime auf „Agony“ sogar Mitgröhlpotential.
Positiv fällt auf, dass DEICIDE häufiger mal den Fuß vom Gaspedal nehmen und statt andauernder Blastbeats auch Raum für Uffta-Uffta und Doublebass-getriebene Midtempo-Stampfer lassen. Nichtsdestotrotz besteht jedes Gitarrenriff mindestens zu 50 % aus Shredding, während die Harmonien meist rhythmisch leicht abgesetzt werden. Simplizität kann man den Herren jedenfalls nicht vorwerfen.

Die wirklichen Höhepunkte von „To Hell With God“ sind aber die grandiosen Gitarrensoli von Jack Owen und Ralph Santolla, die sich zu den zahlreichen Twin-Leads gesellen. Das Solo des Titelsongs ist ein Meisterstück melodischer Bösartigkeit, zugleich zart, schön und dunkel. Was soll man auch anderes erwarten, wenn zwei Virtuosen wie Santolla und Owen gemeinsam agieren? Die Doppel-Leads von „How Can You Call Yourself A God“ sind einfach nur zum Niederknien. Schade, dass nicht das ganze Album diese Genialität ausstrahlt.