Croword - The Great Beyond

Croword - The Great Beyond
    Melodic Death Metal

    Label: Frog Queen Music
    VÖ: 16.06.2017
    Bewertung:6/10

    Bandcamp


Die 2012 in der Steiermark gegründete Melodic-Death-Metalband CROWORD brachte letztes Jahr die erste EP „Manifest Of Mortal Sickness“ heraus, jetzt gibt es das Debüt „The Great Beyond“ zu hören, welches den einen oder anderen Melodic-Death-Fan an gewisse andere Vertreter erinnern wird.

Das Quintett aus Österreich (beziehungsweise jede Melodic-Death-Metalband) hat es schwer. Auf dieser Welt existieren Unmassen von Alben des gleichen Genres und man muss sich definitiv etwas einfallen lassen, um aus dem Meer aus melodischen Todmetallern herauszustechen – Voraussetzung dafür sind musikalisches Können, geile Ohrwurm-Riffs und Originalität. Ersteres besitzen die Fünf – keine Frage – doch an den anderen Kriterien hapert es leider noch.

Was mir an CROWORD gefällt

Insgesamt ist das Album sehr schön und angenehm anzuhören. Die Musiker haben einiges auf dem Kasten und Sänger Martin Karner produziert Growls im Infraschallbereich, während er den Text in einer Geschwindigkeit raushaut, die ihm minimale Pausen zum Atmen bietet – Chapeau!

Das Klavierintro „An Intimate Impression“ gefällt mir auch sehr gut, da es sehr simpel gestaltet ist und nicht auf übertrieben-episch zusteuert. Musikalisch erinnern CROWORD besonders in den Tracks „Message Of The Dead“ und „Progress From Discontent“ an die alten Zeiten von IN FLAMES und INSOMNIUM auf dem Album „Shadows Of The Dying Sun“. „Beyond Obsidian Gates“ scheint stark an die schwedischen Metalwikinger AMON AMARTH angelehnt zu sein.

Besonders toll finde ich auch das funky Gitarrensolo bei „Walls Of Blackness Pt.I“, das vom Stil her wie PLINI klingt und recht untypisch für das Genre ist. Zudem bieten CROWORD schöne Akustikzwischenspiele bei „A Crow’s Word“ und ein schönes rundes Ende mit „Walls Of Blackness Pt.II“.

Was mir nicht gefällt

Wie schon gesagt, erinnern CROWORD an gewisse Vertreter und scheinen viele musikalische Mittel kopiert zu haben, ohne viel Neues in die Metalwelt zu bringen. Zudem klingen auch so viele Lieder auf dem Album ziemlich gleich, wobei einiges zu einem musikalischen Matsch vermischt wird.

Fazit: Eine eigentlich vielversprechende Band, die bestimmt einiges mehr auf Lager hat, sich jedoch noch zu sehr durch die Vorreiter des Genres einengen lässt.

Tracklist:

An Intimate Impression
Message Of The Dead
Progress From Discontent
Beyond Obsidian Gates
The Mountain
Spectres Bride
Walls Of Blackness Pt. I
Manifes tOf Mortal Sickness
A Star's Eclipse
The Longest Fall
A Crow's Word
Walls Of Blackness Pt. II

Besetzung:

Martin Karner - vocals
Michael Karner - Gitarre
Florian Bogensberger - Gitarre
Lukas Rappitsch - Bass
Gabriel Cresnar - Drums