Wolftopia - Ways Of The Pack

Wolftopia - Ways Of The Pack

Melodic Death Metal im Göteborger Stil ist schon lange nicht mehr auf die schwedische Region am Kattegat begrenzt und gewinnt auch im Nachbarland Finnland immer mehr an Popularität. Das Quartett WOLFTOPIA aus dem westfinnischen Vaasa versucht sich mit seinem Debütalbum „Ways Of The Pack“ nun ebenfalls in die Riege von AT THE GATES, DARK TRANQUILLITY und BE’LAKOR einzureihen.

Ein Song zum Preis von dreien

Wie muss ein klassisches Melodic-Death-Metal-Album im Göteborger Stil beginnen? Richtig, mit einem aussagekräftigen Opener! WOLFTOPIA hauen hier bei ihrem Debütalbum auch gleich richtig auf den Putz. „Hound Of War“ ist ein starker Anfangstrack der von shreddenden Gitarren, unterliegenden Blastbeats und aggressivem Gesang nur so strotzt. Diese Energie übernehmen die Finnen in dem folgenden Song „The Last Embrace Of The Mother“, der jedoch bis auf leichte melodiöse Unterschiede und ein etwas ruhigeres Ende fast genauso klingt wie der Opener.

Es folgt die zweite Singleauskopplung „Wash The Spears“, die sich thematisch den Vorgängern anschließt, aber wenig Innovation und Entwicklung bietet. Auch hier kommt die Kreativität in Form von symphonischen Synthesizern erst in den letzten 30 Sekunden des Songs zum Tragen. Dies macht zwar zum einen Lust auf mehr, ist zum anderen aber auch deutlich verschenktes Potential.

Das folgende „We Are Pack“ beginnt zunächst im gewohnten Schema "Blastbeats und shreddende Gitarren", bringt jedoch schon nach kurzer Zeit ein wenig symphonische Action ins Spiel. In seinen knapp fünf Minuten Spielzeit entwickelt sich der Song dann in eine Hymne an das imaginäre Wolfsrudel.

The Wolves are back in town

Nach der etwas unspektakulären ersten Albumhälfte scheinen WOLFTOPIA nun etwas in Fahrt zu kommen. Elektronisch angehaucht beginnt „Predator“, der zwar etwas seichter als die ersten vier Tracks daherkommt, aber dafür mit unterschiedlichen musikalischen Facetten von symphonisch über elektronisch bis hin zum klassischen Melodic-Death-Metal-Sound auftrumpft. Bisher eindeutig der stärkste Song des Albums. „May He Sever The Shadow“ fällt danach leider schon wieder auf das altbewährte Schema-F zurück. Zum Ende experimentiert das Quartett erneut mit ein paar neuen Rhythmen und Klangfarben, was dem Song dann doch noch etwas Finesse verleiht.

Langsam neigt sich „Ways Of The Pack“ dem Ende zu. Nach dem kurzen Ausflug in elektronische und symphonische Gefilde klingt „The Alpha“ wieder wie ein Mix aus den ersten drei Tracks. Diesmal besteht die Variation am Ende des Songs aus einem dezent im Hintergrund wahrnehmbaren Chor.

Den Rausschmeißer des Albums bildet „I Am The Storm“. Der Song beginnt zunächst langsam und ruhig, mit einer von synthetischen Streichern getragenen Melodie, die nach knapp einer halben Minute von einem relativ generischen Gitarrenriff abgelöst wird und fast komplett in den Hintergrund verschwindet. Es wäre nun anzunehmen, dass sich der Song wieder innerhalb des Schemas eingependelt hat. Doch folgt knapp zwei Minuten vor Ende noch der ein oder andere Bruch und es wird versucht, wieder auf das Anfangsthema Bezug zu nehmen. Ganz gelingt das zwar nicht, bietet aber Abwechslung.

Der Song und damit auch das Album endet mit einem etwas abrupten Ausfaden der Rhythmusinstrumente und Gitarren, sodass am Ende nur die Melodie der Streicher zurückbleibt. Ein etwas unspektakuläres Ende für ein etwas unspektakuläres Album.

Fazit

„Ways Of The Pack“ ist ein solides, aber kein wirklich spannendes Debütalbum. Viele Songs klingen ähnlich bis gleich und WOLFTOPIA scheinen sich bis auf wenige Ausnahmen beim Songschreiben an ein Schema-F zu halten und sich dabei nicht so recht zu trauen, nach links oder rechts zu schauen. Die kreative Entwicklung beschränkt sich nahezu immer auf das Ende des Songs. Dadurch verschenken die Musiker leider ein enormes Potential, was sie hoffentlich auf noch kommenden Veröffentlichungen etwas mehr ausschöpfen.

Songempfehlungen

  • Predator
  • I Am The Storm
  • We Are Pack

Trackliste:

  1. Hound Of War
  2. The Last Embrace Of The Mother
  3. Wash The Spears
  4. We Are Pack
  5. Predator
  6. May He Sever The Shadow
  7. The Alpha
  8. I Am The Storm

WOLFTOPIA sind:

Aleksaner Okhotnikov – Vocals, Guitars
Tom Israels – Drums
Tim Reus – Bass
Topi Karhunen – Guitars

Luise

Stile: Melodic-Death-, Prog-, Folk-, Pagan Metal, Folk-, Alternative Rock

Bands: Coppelius, Avatar, Orphaned Land, Opeth, Carach Angren, Dimmu Borgir, Rotting Christ, Dark Tranquillity, Amorphis, Soilwork, Heilung