Denn "Futha“ knistert an allen Enden vor Atmosphäre und Spiritualität, widmet sich ganz den alten Runen und Gedichten der Vorfahren. Was klingt wie die x-te Verballhornung scheinbarer Traditionen durch eine generische Folk-Metal-Truppe, hat bei dem Trio Hand und Fuß. HEILUNG stützen sich in der Rezitation germanischer und nordischer Gedichte auf die Wissenschaft, haben ihre Songerklärungen gar mit wissenschaftlichen Fußnoten ausgestattet.
Mystische Reise in eine andere Zeit
Dabei geht die Band mit soviel Respekt ans Werk, dass die Authentizität nicht lange auf sich warten lässt. HEILUNG nutzen traditionelle Instrumente, Schild und Schwert und sogar die Natur selbst – in Form von Feuer und Eis –, um ihre Stücke zum Leben zu erwecken. So ist es nicht verwunderlich, dass jeder Song auf seine ganz eigene Reise entführt. Auf Reisen, welche mit minimalistischen Mitteln schockieren, reinigen und staunend zurück lassen.
Was ist HEILUNGs "Futha“ also abschließend? Ein bisschen Neofolk, ein bisschen "Amplified History“ und vielleicht auch ein bisschen Elektronik – vor allem aber eine Erfahrung, welche gemacht werden will. "Futha“ ist kein Album, über das man einen Review liest und dann über Kauf oder Nicht-Kauf entscheidet. Reinhören und fallen lassen, das ist hier die Devise. Denn irgendwo zwischen Steinzeit-Techno und heidnischen Kultgesängen ist "Futha“ ein ganz besonderes Erlebnis, das jeder für sich selbst entdecken sollte.
Tracklist
1. Galgaldr (10:22)
2. Norupo (4:18)
3. Othan (10:19)
4. Traust (9:49)
5. Vapnatak (4:03)
6. Svanrand (3:36)
7. Elivagar (8:45)
8. Elddansurin (8:05)
9. Hamrer Hippyer (14:17)
Total playing time: 1:13:34