Wenn ich in dem Bild bleibe, welches das Album-Cover vorgibt, dann müsste ich hier vor allem von ABS, extra sicheren Gurten, Airbags und Handbremsen reden. Denn CONQUERED MIND gehen hier nicht steil, sonder vor allem eines: auf Nummer sicher!
Und genau das macht die Platte leider kaputt. Denn ihre Mischung aus Stoner, Southern und Sludge ist weder wild noch wirklich groovig. Die Esslinger fahren immer mit angezogener Handbremse, sei es an den Instrumenten, im Songwriting oder im Sound. Das ist dann zwar nie schlecht, leider eben auch nicht spannend.
So werden die Riffs langsam gespielt und oft wiederholt. Ich warte da immer auf kleine Variationen, aber die sind selten. Wenn da mal ein kleines Solo kommt oder sich die Gitarren kurz doppeln, ist das schon ziemlich außergewöhnlich. „I Need You“ fällt da positiv auf.
Aber es ist vor allem das Schlagzeug, welches „Conqueror“ zum Mittelmaß verdammt. Sein Sound setzt sich zwar durch, klingt aber dünn und ein wenig uninspiriert. Bei dieser Musik müsste das Schlagzeug gewaltiger sein und wie Hölle grooven. Schließlich handelt es sich um „Wüstenmusik“, die man eigentlich mit im Wind wehender Mähne, aus dem Mundwinkel hängender Kippe und Sonnebrille hört. Bei „Love is Strong“ wird es mal kurz ruhig, aber ansonsten regiert hier das Riff. Und das wird vom Schlagzeug nun mal nicht unbedingt mitgenommen – da verschenken CONQUERED MIND einfach viele Möglichkeiten. Ähnlich wie auch der heisere Gesang bzw. das Geschrei nicht stört, aber eben auch keine Highlights setzen kann.
Natürlich leben Stoner Rock und Sludge auch von ihrem Wiederholungs-Charakter, aber hier wirken viele Riffs ein wenig zu statisch, um begeistern zu können. Wäre schön gewesen, wenn sich die Riffs mehr aus sich selbst heraus entwickeln würden. Wie gesagt, das Album ist nicht schlecht. Es sind keine Fehler zu hören und der Sound geht auch in Ordnung. Aber eben mehr leider auch nicht. Und das ist irgendwie nicht wirklich befriedigend.