Born To Lose, Subwaste & The Detectors - Bocholt / Rock Rum

16.08.2008 - Es gibt Konzerte, die reizen einfach ins Auto zu steigen und einige hundert Kilometer in Kauf zu nehmen. So ein Konzert fand am Samstag, den 16. August in Bocholt statt, nahe der niederländischen Grenze. Im Rock Rum, einer kleinen aber feinen Musikkneipe mit Bühne, sollten THE DETECTORS aus Neumünster, SUBWASTE aus Åskersund in Schweden und BORN TO LOSE aus Austin/Texas aufspielen. Diese Kombination war Grund genug, nach Bocholt zu fahren, dort zu übernachten und einen richtig großartigen Abend zu zelebrieren.
Den Beginn machten THE DETECTORS. Die Dreimanncombo spielte melodischen Streetpunk, der phasenweise mal mehr an Bands wie z.B. BOMBSHELL ROCKS, mal mehr an ANTI FLAG oder RANCID erinnerte. Dennoch schafften es die Drei aus dem hohen Norden, sehr eigenständig zu klingen und zogen zusätzlich eine wirklich ordentliche Show ab. Der Schwerpunkt ihrer Show lag auf dem letzten guten Album der Band „Twenty One Days“, aber auch ältere Lieder kamen zum Tragen, und so bleibt festzuhalten, dass der gut dreißigminütige Auftakt für diesen Abend wirklich schon sehr gelungen war.
Anschließend folgten SUBWASTE, die im Juni schon als Vorband von DOWN AND AWAY auf einer kleinen Kurztour überzeugen konnten. Und auch an diesem Abend punkteten die Schweden auf ganzer Linie. Zwar haben die vier aus Åskersund erst eine EP und ein Splitalbum auf dem Markt, dennoch gab es einen Hit nach dem anderen, inklusive zweier brandneuer Songs und einer Coverversion zu hören. Musikalisch boten SUBWASTE dabei melodischen Streetpunk im schwedischen Stil, der an Bands wie BOMBSHELL ROCKS oder VOICE OF A GENERATIOn erinnert und jede Menge Sing-A-Long Parts enthält. Aber insbesondere Hits wie „Barely Eighteen“, „Red Lips, Red Shoes“ oder das unglaublich geniale „New Disaster“ luden zum Mitsingen und Abfeiern ein. Und das tat dann auch eine kleine Gruppe aus Hannover, die SUBWASTE von der ersten bis zur letzten Sekunde ihres Sets voll unterstützten. Die Band ließ sich auch nicht lumpen und gab eine wirklich sehens- und hörenswerte Show zum Besten. Ich freue mich schon jetzt auf das nächste Mal, wenn SUBWASTE durch Deutschland touren. Der Abend entwickelte sich zunehmend wirklich großartig.
Aber eine Band wartete schließlich noch auf ihren Auftritt. Als Hauptband waren BORN TO LOSE engagiert worden, auf die jeder der gut 100 Besucher wohl auch nur gewartet hatte. Denn pünktlich zum Beginn der Show der Texaner war der Bereich vor der Bühne endlich sehr gut gefüllt, und der erste Moshpit des Abends ließ nicht mehr lange auf sich warten. BORN TO LOSE erwiesen sich als äußerst sympathische Band, die von Beginn an mächtig Gas gab. In gut 50 Minuten wurde nun Streetpunk, durchsetzt von unzähligen Melodien und Sing-A-Long-Parts, regelrecht zelebriert. Dabei wurden alle drei Outputs der Band, die bei People Like You herauskamen, „Old Scars“, „Sweet Misery“ und das neue Album „Saints Gone Wrong“ gleichermaßen gut bearbeitet. So spielten BORN TO LOSE unter anderem „The Gauntlet“, „Shades Of Grey“, „Mc Allisters Hymn“, “Salvation”, “Sweet Misery”, “The Ship”, Anthem”, “Saints Gone Wrong”, “Soundtrack, “Give Us Hate” und viele mehr. Insbesondere die älteren Songs der Band wurden bedingungslos abgefeiert und gerade bei ihnen brandete ein wilder Pogo nach dem anderen auf. Nach den gut 50 Minuten und ein paar Zugaben war dann leider Schluss. Völlig erschöpft aber glücklich verließen Band und auch Publikum fürs erste den Club. Allerdings wurde die Nacht noch lang, denn Schweden, Amerikaner und auch Deutsche können einfach super feiern, insbesondere zusammen.
Eins hat dieser Abend mit drei starken Band gezeigt: Punkrock live ist einfach nicht totzukriegen. Alle drei Bands sind wirklich eine Bank auf der Bühne, und wer diese Show oder die Touren verpasst hat, sollte sich fürs nächste Mal alle drei Bands vormerken. Es lohnt sich. Ganz großer Abend!


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