Klaw
Zur Verstärkung haben sich die Veteranen die frische Schweizer Thrash-Band KLAW mit auf die Bühne geholt. Seit dem letzten Gespräch mit Sime um einen Rhythmusgitarristen reicher und mit seinem CONTORSION-Kollegen Dani am Bass verstärkt, gibt die Band sowohl auf der Bühne als auch im Ohr ein extrem rundes Bild ab. Die großen Mitsing-Hits sind zwar noch immer Cover, "Killing in the Name of" und "War is my Shepherd", aber wenn man den Lippen im Publikum glauben darf, geht auch bei eigenem Material die Zahl der Textsicheren auf eine kritische Masse zu. Ein gelungenes Heimspiel.
Exhorder
Während bei KLAW auf und vor der Bühne schon wenig Platz war, können EXHORDER es nochmal ein wenig enger machen. Und auch was da aus den Boxen kommt, ist beeindruckend. In der Atmosphäre einer - und das ist ausschließlich positiv gemeint - dreckigen Eckkneipe dringt die Band so klar und differenziert aus den Boxen, dass man selbst bei einem teuer produzierten Hallenkonzert noch positiv überrascht wäre. Dass eine Band mit einem "aktuellen" Album, das mittlerweile 26 Jahre auf dem Buckel hat, noch so viel Spielfreude zeigen kann und trotz niedriger Decke - und man möchte anmerken, in der Schweiz - Crowdsurfer und allerlei andere metallische Gefühlsausbrüche ins Publikum zaubern kann, mag an der viel zu langen Pause liegen, die die Band eingelegt hat. Aber der Sound der Band ist entweder zeitlos, oder extrem gut gealtert. "The Law" wäre heute wie damals ein extrem starkes Album.
So geht Thrash
Eine viel zu kleine Bühne, gerade genug Platz für ein Pit, gutes Bier und dazu noch ein Sound, der für eine Clubshow fast zu gut ist: So geht Party. Bleibt nach der Ansage "We're gonna play stuff of "Slaughter" and "The Law"... and that's all we have" die Frage, welche der beiden Bands es zuerst schafft, endlich das nächste, vielversprechende Album abzuliefern. Bald steht wieder Spekulatius im Regal, da darf man langsam mit den Wünschen anfangen.