Six Feet Under – Death Rituals

 

 

 

Stil (Spielzeit): Death Metal (49:06)
Label/Vertrieb: Metal Blade Rec./SPV
VÖ: 14.11.08
Bewertung: 7/10
Link: http://www.sfu420.com
http://www.myspace.com/sixfeetunder

Die Amerikaner um Frontsau Chris Barnes waren wieder fleißig und haben nach den eher durchwachsenen Erfolgen der letzten Jahre wieder eine genießbarere Scheibe abgeliefert, was ich hier schon einmal vorwegnehmen möchte. Wer die Truppe aus Florida kennt, weiß, dass er nicht auf den aktuellen Zug der Komplexität im Deathcore-Bereich aufspringen muss. Hier geht es quasi um harten Rock'n Roll, der dann auch etwas mit dem Tod zu tun hat.

Ein ungewohnter Einstieg. Klare Gitarren locken den Zuhörer auf eine falsche Fährte, denn kurze Zeit später legt die Bande um Herrn Barnes los, wie man es gewohnt ist und gewohnt sein will.

Groovige Riffs und ein druckvoller, aber trotzdem nicht übermäßig geglätteter Sound, lassen den Hörer eine glaubwürdige Imitation eines Wackeldackels durchführen. Manchmal düst Steve Swanson über seine Saiten oder der Grunzer vom Dienst packt fiese, kleine Schreie aus, die dem Todeskommando ein bisschen Abwechslung verleihen. Dazu wird neben den lockeren Grooves auch ab und an das Tempo angezogen, auf dass man nicht in Trance verfalle. Mit „Bastard" wird es schon fast pop-rockig, was einerseits natürlich von Chris' Organ niedergegrowlt wird und somit an Härte gewinnt, aber doch ein bisschen verblüfft und vielleicht als Gassenhauer auf der Bühne funktioniert, aber wer weiß das schon. Mit dem folgenden „Into The Crematorium" wird einem dann wieder ein solches Brett um die Ohren gehauen, dass man den Vorgänger recht schnell vergessen hat und weiter auf den Pfaden von SIX FEET UNDER wandern kann.

Mal ein fast elektronisches Zwischenspiel oder harmonische Melodien erwecken den Eindruck von etwas Neuem, doch dafür verharren diese Dinge zu stark im Status eines Beiwerks. Deshalb fallen sie auch nicht immer auf, was teilweise auch ein Vorteil ist, so dass man getrost dem Death'n Roll – oder wie man es auch nennen mag – von SFU lauschen kann.

„Death Rituals" filtert deutlich die Stärken der Amerikaner heraus, so dass das Album nach der typischen Art einer straighten Salve Todesblei ohne verwirrende Umwege klingt. In manchen Momenten schaut man vielleicht kurz überrascht auf, dann versinkt man wieder in den Untiefen des tödlichen Rhythmus'. Somit knallt es einfach ordentlich aus der Membran, und das muss reichen.