There For Tomorrow - The Verge

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Manchmal braucht es nur ein paar Takte um zu wissen, dass man sich mit einer Platte nicht anfreunden wird. Dennoch muss das nicht unbedingt in einer schlechten Punktevergabe münden. Vor kurzem habe ich die neue 5BUGS-Platte reviewt und musste ihr trotz persönlicher Abneigung sieben Punkte geben. Die relativ vergleichbaren THERE FOR TOMORROW überspannen aber den Bogen so weit, dass ich hier auch im Zweifel nicht mehr für den Angeklagten bin. Diese Melange aus Pop/Rock/Emo und Alternative stinkt so dermaßen nach MTV-Zahnspangenromantik, dass es mir wie Zuckerrübensirup aus den Ohren blutet.

Zum einen ist das die Stimme von Sänger Maika, dann der absolut ecken- und kantenfreie Sound, der nach Majorlabel klingt und dann natürlich noch so unglaubliche Songs wie "Blu", die man schon fast für Satire halten könnte. Und wenn dann noch so textliche Glanzstücke wie "The Joyride" selbst ROXETTE vor Scham im Boden versinken lassen, dann weiß man: wer nicht mehr mit Mama und Papa über das Taschengeld streiten muss, ist mit diesem Album absolut falsch bedient.

Gegründet wurde der Vierer 2003 in Florida und ungefähr so sonnig klingt ihr Poppunk/Alternative-Emo, der mich streckenweise an die ganz schlimmen Seiten von MY CHEMICAL ROMANCE, aber vor allem an 30 SECONDS TO MARS erinnert. Vermutlich werden auch Fans von MAYDAY PARADE und ALL TIME LOW diese Band und ihr drittes Album abfeiern. Na ok, technisch kann ich den schnuckeligen Jungs ja auch gar nichts vorwerfen. Alles ist stimmig gespielt und geschrieben und die Band kann das, was sie macht. Es ist halt nur schwer, es wirklich so ernst zu nehmen.

Wer auf Radio-Pop mit verzerrten Gitarren und dicken Hooks steht, sollte hier reinhören. Ansonsten darf man dieses Release ruhig seiner kleinen Schwester schenken...