The Killers - Sam's Town


Review


Stil (Spielzeit): Glamourous Indie Rock'n'Roll (44:14)
Label/Vertrieb (VÖ): Island/Universal (29.09.06)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.thekillersmusic.com

Man glaubt es kaum. Man kann es kaum glauben. Nach den Negativeindrücken, die "Hot Fuss" folgten - von kindischen Streitereien mit Konkurrenzbands über Auftritte in den tiefsten Boulevardblättern bis hin zu Schlägen, ausgeteilt an eine Frau - waren meine persönlichen Erwartungen und Hoffnungen an die Killers sehr gesunken. Und dann kommt da "Sam's Town". Nicht das Album, vorerst nur der Opener, nachdem selbiges benannt ist. Nach einem streitbaren Intro weiß man schon nach einer Minute plötzlich wieder, wieso man diese Band damals so gemocht hat. Das hält auch über die kompletten ersten drei Tracks plus das Enterlude an. Hier reiht sich Hook an Hook, großartige Melodie an großartiges Riff. 

Auch wenn "When You Were Young" schon bekannt ist, weiß es im Albumgewand noch leicht zu überzeugen und gewinnt eher noch Pluspunkte anstatt sich abzunützen und auch "Bling (Confessions Of A King)" macht seinen Titel mehr als wett. Man hört sich in einen Rausch und entwickelt Visionen vom besten Rockalbum des Jahres. Und plötzlich weiß man aber auch wieder, was die Schwäche von "Hot Fuss" war. Ein Teil der Songs konnte nicht mit den anderen mithalten. Wenn "Bling" das neue "Jenny Was A Friend Of Mine" ist und "Sam's Town" das neue "Andy, You're A Star", dann kommt man in Versuchung, "Read My Mind" mit "Mr. Brightside" zu vergleichen. 

All killers, no fillers. Ein relativ simples Albumprinzip, an das sich doch gerade Bands wie die KILLERS (nicht nur ihres Namens wegen, sondern vor allem wegen des Potenzials, das sie in ihren stärkeren Nummern mehr als aufblitzen lassen) einfach halten müssten, um in die Musikgeschichte einzugehen. Wie es dann kommt, dass teilweise Titel auf der Platte landen, die - böse Nachrede - einfach nur "beliebig" klingen, als wären sie Platzhalter, darüber kann man spekulieren. Eine Theorie wäre, dass man schlecht ein Album mit 6 Songs à 4 Minuten veröffentlichen kann. 
Was gegen diese These spricht, ist die Tatsache, dass mit "Read My Mind" und "Bones" auch 2 dieser Lückenbüßer als Singles erscheinen werden. 

Hätte man nun die besten Songs von "Hot Fuss" und "Sam's Town" vereint auf einem Album, wäre es mit Sicherheit eines der aufsehenerregendsten Alben des Jahrzehnts geworden. So werden aus einem Killer-Album zwei KILLERS-Alben. Zwei sehr nette Alben, zwei sehr gute Alben, aber keine 2 bahnbrechenden Alben. Naja, wenn man Morrissey glaubt, ist es sowieso immer das dritte Album, das über die Zukunft einer Band - Rockolymp oder Massenware - entscheidet. Bis dahin ist "Sam's Town" ein sehr angenehmer Zeitvertreib. Schließlich gibt's den Fast Forward-Button. 


Anspieltipps: Sam's Town, Bling (Confessions Of A King), Uncle Jonny
BYE Redaktion

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