Mathyr - Kryos




Stil (Spielzeit): Black/Death Metal (38:52)
Label/Vertrieb (VÖ): Animate Rec./Twilight (04.07.08)
Bewertung: 7,5/10
Link: http://www.mathyr.de
http://www.myspace.com/mathyrband

Der Winter kommt. Bald.
Denn „Kryos“ heißt aus dem Griechischen übersetzt etwa Frost oder Kälte. Passend zum weiteren Jahresverlauf denken MATHYR schon einmal an die dunklere Zeit, sofern nicht alles mit Schnee bedeckt ist. „Kryos“ ist mittlerweile die dritte komplette Scheibe des deutschen Trios, nachdem man sich mit zwei Demo-Tapes eingespielt hatte.

Die Kälte schleicht auch ganz langsam und unangenehm den Rücken hinauf. Der sphärische Titeltrack weist den Weg in steigerndem Geknüppel, dass es gleich extrem wird. Und da wird man nicht enttäuscht. Brutaler, nicht allzu moderner Sound, der dennoch druckvoll genug ist, bringt gleich zu Beginn der Platte zu Gehör, was einen erwartet. Neben harschem Shouting in schwarzem Blast-Geballer gibt es hübsche Growls aus den Tiefen der weißen Hölle, die mit Riffwalzen einer Todesmaschine geschmückt sind. Zwischendurch dürfen dann mal sogar die Trompeten ran, um dem Ganzen etwas Dramatik zu verleihen, was meines Erachtens auch recht gelungen ist.
In Track Nummer drei, der „Nine“ heißt, werden Chöre eingesetzt, die mich in ihrem symphonisch kalten Klang an die aktuelle Scheibe von BEHEMOTH erinnern. „Against The Walls Of Fire“ wartet mit schwarzem Metall der Marke SATYRICON auf, mal wird in hohem Tempo geschossen, dann wiederum haut jemand stilvoll gegen die Todesglocke.
In diesem Sinne gibt es einiges an Abwechslung was Tempo, Rhythmus und Gesang angeht. Sehr effektvoll sind auch in „Mother Mine In Fold“ die kurzen Einwürfe der Akustikgitarre, die mit metallischem Klang das diabolische Moment unterstützt. Ebenso wie in dem folgenden Track der weiblich sakrale Gesang. Solche Einschübe mögen den ein oder anderen irritieren, doch ich sehe diese durchaus als Bereicherung.
Neben komplexeren Prügel-Passagen und natürlich einigen Einzelleistungen am Sechssaiter gibt es ebenfalls Abschnitte, die zum wilden Moshen oder fröhlichen Headbangen auffordern.

MYTHYR selbst beschreiben ihren Stil als Mischung aus SLAYER, MAYHEM und SATYRICON. Kompromisslos, brutal und abwechslungsreich sind Attribute, die zwar auf verschiedene Genres zutreffen, doch sollte man bei „Kryos“ nicht ein Album erwarten, das nur in eine Richtung losklöppelt. Wer sich also für extreme und variable Musik interessiert, sollte unbedingt den Schmalz aus den Ohren kratzen und reinhören.
Manuel

"Größtenteils harmlos."