Stil (Spielzeit): Technical Death / Prog (40:56)
Label/Vertrieb (VÖ): Sumerian / Soulfood (24.08.12)
Bewertung: 8,5 / 10
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Nach ihrem zweiten Album „Planetary Duality" hat sich bei THE FACELESS aus Kalifornien einiges getan: fast die komplette Besetzung wurde ausgetauscht. Und da ist es schon ein wenig schwer, den Sound der Band so einzufangen, wie er in der Ursprungsbesetzung war. Und so verwundert es wohl kaum, dass hier auf dem dritten Album einige Änderungen auftreten. Aber hey, Veränderungen können ja auch Gutes bedeuten.
So haben THE FACELESS hier z.B. ein paar zusätzliche Seiten gewonnen. Es gibt cleane Gesänge, ein ausladendes Intro und der Progfaktor der Band sticht noch stärker heraus. Vor allem durch die Verbindung der atmosphärischen Progparts, den Cleangesang und den typischen Teppich aus Shredderriffs mit Bassdrummassaker bekommt „Authotheism" eine Dynamik, die vorher nicht so stark ausgeprägt war. Hier kann ein verspielter Sologitarrenpart direkt und ohne Umschweife absolutes Gebolze nach sich ziehen, was oftmals den Spannungsfaktor innerhalb der Songs erhöht.
Zwar lassen die fünf Amis hier nicht mehr so stark den SciFi-Charakter des letzen Albums raushängen, transportieren aber nach wie vor eine fast greifbare Atmosphäre, die wieder zwischen „düster" und „melancholisch" liegt und ab und zu auch wieder nahezu filmische Momente hat. Für ein Tech-Death-Album sind THE FACELESS also wieder mal ziemlich beeindruckend, was die Stimmung des Albums angeht. Vor allem weil es so dynamisch und facettenreich ausgefallen ist – man höre sich nur „Deconsecrate" an.
Mit „Autotheism" ist es THE FACELESS gelungen, ihren Stil zu bewahren aber stark auszubauen, was aufgrund der Linupwechsel wohl auch kaum anders machbar gewesen wäre. Für die Situation, in der sich die Band befand, haben sie das Beste daraus gemacht und eine problematische Situation in ihr Gegenteil verkehrt. Großes Kino zwischen Prog und Tech-Death. Alter Schwede!