Sorcerer - Lamenting Of The Innocent

Sorcerer - Lamenting Of The Innocent
    Epic Doom

    Label: Metal Blade Records
    VÖ: 29.05.2020
    Bewertung:7/10

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Für SORCERER heißt es mit „Lamenting Of The Innocent“ Klappe, die Dritte. Das 1988 gegründete und 2010 wiederbelebte Stockholmer Quintett ist für seinen Epic Doom Metal weltbekannt.

Dass SORCERER ein Genre nicht ausreicht, bewies schon das Vorgängeralbum „The Crowning Of The Fire King“. Auf „Lamenting Of The Innocent“ sind die klassischen Doom-Momente zwar eher rar gesät, dafür bietet das Album eine wesentlich größere musikalische Vielfalt als seine Vorgänger.

Eine Berg- und Talfahrt der Gefühle

„Lamenting Of The Innocent“ beginnt, wie man es von Epic Doom Metal erwarten würde, mit einer starken epischen Doom-Hymne alà CANDLEMASS. In diesem Fall heißt diese „The Hammer Of The Witches“ und ist ein absolutes Brett mit energiegeladenem Refrain. Eine gut gewählte Single. Gleich im Anschluss folgt der Titeltrack, eine achtminütige Powerballade, mit wenigstens ein paar dunklen Momenten, die zumindest daran erinnern, dass hier noch ein wenig Düsternis mit im Spiel sein soll.

Der vierte Track „Insistoris“ holt nochmal die letzte verbliebene Härte heraus, bevor die Scheibe in teilweise sehr langen Powerballaden versinkt. Es scheint, als hätten SORCERER ihr Epic-Doom-Pulver hier ein wenig zu schnell verschossen.

Faden verloren oder nie dagewesen?

Angekommen in der zweiten Albumhälfte stellt man sich nämlich zunehmend die Frage, ob man als Hörer eventuell gerade den Faden verloren hat, oder ob es überhaupt einen gab. Das Album wird von Song zu Song langsamer und Powerballaden übernehmen zusehends das Feld. Was per se nichts Schlechtes ist, nimmt hier leider etwas überhand – und kombiniert mit einem immer breiter werdenden Stilmix stellt sich manchmal die Frage, ob man immer noch das gleiche Album hört.

Zum Ende hin rafft sich „Lamenting Of The Innocent“ aber nochmal auf, lässt die Balladen hinter sich und driftet mit „Condemned“ und „Dance With The Devil“ kurz in eine progressivere Richtung, bevor es mit „Path Of Perdition“ in einer wiederum epischen Hymne endet.  

Fazit

„Lamenting Of The Innocent“ ist ein wirklich episches Album, dem es für mich jedoch leider an Doom-Momenten mangelt. Anders Engbergs kräftige und sehr melodische Stimme lässt das Gehörte dann noch ein wenig mehr in Richtung Power Metal alá DRAGONFORCE driften. Ganz in SORCERER-Manier zeigen auf diesem Album auch die beiden Gitarristen Kristian Niemann und Peter Hallgren, dass sie ihr Fach beherrschen und überzeugen mit starken Soli.

Generell ist das Album musikalisch sehr divers aufgestellt, von den seltenen Doom-Ausflügen über die zuvor erwähnten Powerballaden bis hin zu progressiven Elementen. Leider passt solch eine Vielfalt aber nicht in jedes Album und in diesem Fall ist es teilweise einfach zu viel des Guten. Somit haben SORCERER mit „Lamenting Of The Innocent“ definitiv kein schlechtes Album geschrieben, waren aber was das Songwriting angeht etwas überambitioniert. 

Trackliste:

  1. Persecution (Intro)
  2. The Hammer of Witches 
  3. Lamenting of the Innocent
  4. Age of the Damned
  5. Where Spirits Die
  6. Deliverance 
  7. Institoris
  8. Condemned
  9. Dance with the Devil 
  10. Path To Perdition

SORCERER sind:

Anders Engberg - vocals
Kristian Niemann - guitars
Peter Hallgren - guitars
Justin Biggs – bass
Richard Evensand - drums

Luise

Stile: Melodic-Death-, Prog-, Folk-, Pagan Metal, Folk-, Alternative Rock

Bands: Coppelius, Avatar, Orphaned Land, Opeth, Carach Angren, Dimmu Borgir, Rotting Christ, Dark Tranquillity, Amorphis, Soilwork, Heilung