Link: http://www.cliteater.com
Cliteater sind, wenn man so will, richtig schön scheiße. Aber scheiße sein rettet vor Coolness nicht, und davon bringen die Goregrinder aus den Niederlanden, die schon seit 2002 ihr mehr oder weniger geschmackvolles Unwesen treiben, eine ganze Portion mit.
Wo der konservativere Musikkonsument angeekelt mit dem Kopf schüttelt (Bandname, Cover, Texte – da kann einem schon leicht übel werden), dürfen Extrem-Freunde breit grinsen, denn hier wird Mortician-like abgebolzt und durch den Vocoder gekotzt, dass es eine Art hat. Dabei bemächtigt sich nicht nur Grind-Gelöte des Hörers Ohr, auch Death-Metal ist da mit im Spiel. Simpel im Klang, präzise und anspruchsvoll in der Technik, schnell und kompromissbereit – denn sowohl Breaks als auch langsamere Passagen lassen ab und an kurz „Ruhe" einkehren.
Die Produktion ist für einen Underground-Release dieser Art erstaunlich klar, der Gesang (Wua-ha-ha!) pendelt zwischen Monsterrülpsen und Bestienkreischen. Beinahe hätte ich's überhört (oder vielmehr überlesen, der Unterschied ist klanglich nicht wirklich auszumachen), dass „Whore's Desire" auf Deutsch zum Besten gegeben wird. Nur so viel: Schätze, die Zensurstelle hat hier tief und fest gepennt ...
19 Songs, darunter das S.O.D.-Respektsbezeugnis „Eat Clit Or Die", machen schon Spaß und sollten auf jeder FSK-Party für rege Unterhaltung sorgen. Ende 2005 gibt's ne Split-CD mit den Grind-Kollegen Suppository, bis dahin nehmt hin dieses Stück vertonte Körperpizza.