Label/Vertrieb: Lifeforce Records
Hätte nicht gedacht, dass das Label Lifeforce noch eine Band wie Sunrise unter Vertrag nehmen würde, der unterste Metalcore-Underground wird noch mal richtig gepusht.
Die aus Polen stammenden fünf Hardcore/Punk- und Metalfans haben mit bisher drei Alben in ihrem Heimatland wohl schon für mächtig Aufruhr im Moshpit gesorgt, hierzulande sind sie noch ein weitgehend unbeschriebenes Blatt. Ob sich das mit „Traces To Nowhere“ ändern wird, ist fraglich. Ich persönlich glaube eher nicht. Ein Freund, von mir, der die gesamte Metalcore-Historie in seinem Plattenscharnk stehen hat, war wenig angetan, als ich ihm das neueste Werk der Polen vorspielte. Woran liegt das? Vielleicht an dem Punk-Feeling, den Sunrise durch eine holprige Produktion und einer harschen Gangart mehr als deutlich versprühen. Statt schwedischen oder modernen amerikanischen Einflüssen höre ich eher alte Punkbands und Old-School-Thrash im Stile früher Kreator, Sepultura (80er Phase) oder Sodom aus dem ballernden Songmaterial heraus. Vielleicht liegt es aber auch am etwas unkontrollierten und assig klingenden Gesang von Frontröhre Pat – Dynamik, Melodien oder gar Refrains kennt der Mann scheinbar nicht. Das heißt, „Traces To Nowhere“ ist kein leckerer Happen für Fans von eher trendigen Metalcore-Acts á la Caliban oder für diejenigen, die Wert auf technisch hochwertige Riffs liegen, die man bekanntlich bei Killswitch Engage, Unearth oder Heaven Shall Burn vor den Latz bekommt. Sunrise sind ruppiger, tiefer im Hardcore verwurzelt, mehr Underground und genau deshalb nicht mein Ding. Mit ein bisschen mehr Feintuning im Songwriting und etwas Ausbau an den Gesangsfähigkeiten könnte es aber was werden mit dem Circle-Pit in der großen Westeuropäischen Metalcore-Szene.