Helge
Stile: Doom Metal, Black Metal, Post Rock, Stoner, Prog
Bands: My Dying Bride, Opeth, Nachtmystium, Saint Vitus, Genesis
Major-Deal, massive Livepräsenz auf der ganzen Welt, Headliner-Status: Krass, was MANTAR für eine Karriere hingelegt haben. Der Aufstieg war so schnell und steil, dass die Mucker-Polizei die Patches schon längst wieder abmontiert – nicht underground genug! Aber MANTAR tun niemandem den Gefallen, auszubrennen, im Gegenteil: Mit dem dritten Album „The Modern Art Of Setting Ablaze“ zementieren sie ihren Status.
Die Death Metal-Band SINSAENUM hat ein paar große Namen am Start: Gitarrist und Hauptsongwriter Frédéric Leclerq spielt Bass bei DRAGONFORCE, Drummer Joey Jordison wurde mit SLIPKNOT weltberühmt, Gitarrist Stéphane Buriez hat mit LOUDBLAST den französischen Death Metal geprägt und Attila Csihar singt bei den berüchtigten Black Metal-Vorreitern MAYHEM. Wir haben mit Leclerq über den Begriff „Supergroup“ geplaudert – vor allem aber über das neue, starke Album „Repulsion For Humanity“.
Um das erste Album von SINSAENUM habe ich einen Bogen gemacht: Angesichts des Personals – Ex-SLIPKNOT-Drummer Joey Jordison und DRAGONFORCE-Bassist Frédéric Leclerq – fürchtete ich ein technikstrotzendes Trommelfeuer ohne Feeling. „Repulsion For Humanity“, der zweite Streich der Truppe, überrascht mich überaus positiv.
„Looking for your new favorite album to smoke weed to?“ fragen WEED DEMON auf ihrer Facebook-Seite. Damit dürfte bärtigen Truckercap-Trägern klar sein, wohin die Reise geht. Allen Glattrasierten, die diesen Text lesen, sei gesagt: WEED DEMON spielen eine schwere Mischung aus Stoner, Doom, Sludge und Klischees.
DIZZY REED tritt aus der zweiten Reihe ins Rampenlicht: Seit 1990 bei GUNS N ROSES und nebenher in diversen Bands und Projekten aktiv, legt der Keyboarder jetzt sein erstes Solo-Album vor. Dabei überrascht REED mit einer ziemlich coolen Stimme – er singt die zwölf klassischen Rock-Stücke alle selbst. Allerdings ist der Titel seines Debuts „Rock n Roll Ain’t Easy“ auch ziemlich programmatisch. Denn ein komplett fesselndes Album zu schreiben, ist wahrlich nicht einfach.
VUG treten mit ihrem selbstbetitelten Debüt ins Rampenlicht der an Konkurrenz nicht armen Retro-Rock-Bühne. Wobei: „Retro“ klingt bemüht, VUG hingegen klingen überaus authentisch – als würden sie die letzten Musikjahrzehnte nicht ignorieren, sondern schlichtweg nicht kennen. Classic Rock, Blues Rock, Heavy Rock oder einfach Rock trifft es daher besser.
OCTOPUS aus Detroit kann man zwar locker in die Retro-Trend-Ecke schieben, aber ein bisschen anders sind sie dann doch. Zwar haben sie bei den Kings der 70er sehr genau zugehört – „Fleetwood Mac“ haben sie sogar einen Songtitel gewidmet – aber sie reichern ihren Sound mit einer gehörigen Portion Heavyness an, die damals noch nicht erfunden war.
Auf den ersten Blick gibt es nichts Neues bei HEMELBESTORMER. Wie schon beim Vorgänger „Aether“ ziert das Cover ein eindrucksvoll hoher Berg. Und auch der erste Song auf „A Ring Of Blue Light“ knüpft an „Aether“ an, das Instrumental-Quartett aus Belgien beginnt mit einem gut elfminütigen Monolithen aus Sludge und Post Metal namens „Eight Billion Stars“. Ein bisschen was Neues folgt dann aber doch.
Im schwedischen Untergrund tut sich bereits seit zwölf Jahren etwas, von dem ich erst jetzt Kenntnis bekomme. APATHY NOIR ist das Soloprojekt von Viktor Jonas, der mit „Black Soil“ sein sechstes Album veröffentlicht. Ursprünglich in einer Black Metal-Band namens NATTSTRYPE aktiv, hat sich Jonas hier eine Spielwiese für doomigen Death Metal britischer Schule geschaffen.
Es ist unschwer erkennbar am Cover: im Copyshop einer norwegischen Kleinstadt vervielfältigt und mit der rostigen Schere zurechtgeschnitten – bei diesem Album handelt es sich um norwegischen Black Metal. FORGOTTEN WOODS veröffentlichten ihr zweites Album „The Curse Of Mankind“ 1996, jetzt wird es, ergänzt um einen unveröffentlichten Song, neu aufgelegt. Der Kauf lohnt sich nicht für jeden.
Um das „Post“ vor den Black Metal zu bekommen, muss man sich schon ein bisschen anstrengen. So wie AUßERWELT, die hier mit ihrer zweiten EP „Transitions“ ein Lehrstück intensiver Musik geben. Welche Fehler machen die Jungs aus Münster also nicht? Sie verpennen ihre Spielzeit nicht im Midtempo. Sie verwechseln hypnotischen Sog nicht mit lähmender Wiederholung. Sie basteln keine billige Laut-Leise-Dynamik aus Blasts und Akustik-Parts.