Geschrieben von Freitag, 09 April 2010 23:39

Malcom McLaren - Ein Nachruf auf den Vater des Punk

MalcolmMcLaren

Kaum eine Szene hat sich das Anarchische, Authentische und Unplanbare so auf die Fahnen geschrieben, wie die Punk-Bewegung. Und doch war der Startschuss zur kurzen Blütezeit eines Genres, das das Nicht-Können perfektioniert, vollkommen durchdacht. Der Schöpfer des britischen Punks und der daraus entstehenden Modewelle, Malcom McLearen, ist am 8. April 2010 im Alter von nur 64 Jahren einem Krebsleiden erlegen. 


Natürlich, die Vorarbeit leisteten andere. Bands wie die RAMONES spielten bereits früher schnellen, simplen Rock'N'Roll, Streetpunks wie ROSE TATTOO brachten die Härte und den Arbeiterethos, die noch eher im Glam verwurzelten NEW YORK DOLLS, deren Manager McLearen eine Zeit lang war, brachten die Aura von Drogen und Abgerissenheit.
Und doch war es Malcom McLaren, der mit seiner damaligen Frau, der Modedesignerin Vivian Westwood, den charismatischen Johnny Lydon zur Kunstfigur Johnny Rotten umstylte und mit drei Kollegen, die ebenso wenig Musiker waren wie er selbst, die SEX POSITOLS gründete. Punk war geboren.


Und starb nur wenige Monate später und ist damit vielleicht sogar eine der kurzlebigsten Jugendkulturen, die doch nicht abzutöten war. MacLaren wandte sich danach erst den New Romatics, später dem Hip-Hop und dann doch wieder der visuellen Kunst zu.
Viel ist geschrieben worden über den „Great Rock An Roll Swindle" und wie ehrlich eine rebellische Bewegung sein konnte, die von einem Kunststudenten für den Markt entworfen wurde, doch das soll jetzt hier nicht das Thema sein. Hier geht es um den Mann, der die Idee hatte, die die gesamte Popkultur des letzten Viertels der vergangenen Jahrhunderts veränderte, ohne die etwas wie auch die New Wave Of British Heavy Metal, so wie wir sie kennen, und damit alle daraus entstehenden Weiterentwicklungen nicht denkbar gewesen wären.


Und so, entgegen aller Gewohnheiten, wandert heute mal „Anarchy In The UK" in den Player... natürlich mit dem Regler auf 11.