Geschrieben von Freitag, 12 September 2003 00:30

Such A Surge & Trapt - Hamburg / Grünspan

Das Musik-Mag Visions lädt zur Party ins Hamburger Grünspan. Live-Acts: Die kalifornischen Durchstarter Trapt und Such A Surge, Crossover-Legende aus Braunschweig. Um 21 Uhr ist der Laden halbwegs mit Teens und Twens gefüllt, Licht aus - Spot an.

Chris Brown, Simon Ormandy, Peter Charell und Monty besteigen die übersichtliche Bühne und legen sich ins Zeug. Die Mischung aus sattem Nu-Rock und melodischem Metal kommt an, das Anfangs abwartende Publikum taut auf und geht mit. In der ersten Reihe feiern drei Headbanger alle Songs ab, die um einiges markanter klingen als auf CD. Das täuscht jedoch nicht darüber hinweg, dass Trapt musikalisch etwas zu glatt agieren. Alles prima gemacht, der Sänger hat eine gute helle Stimme und springt lustig herum, auch die Songs kommen gut. Der Mix aus deftigen Gitarrenpassagen, die sich mit melodiösen Mittelteilen bzw. Refrains abwechseln, ist aber nun mal nicht ganz frisch. Dennoch bin ich am Ende positiv überrascht, die Hit-Single "Headstrong" läuft im Kopfradio auf und ab.

Mit "Hollowman", "Made Of Glass", "These Walls" und weiteren Songs geben die Kalifornier eine wohlgestalte Visitenkarte ab und präsentieren sich als gute Live-Band. Am Ende hat sich die moschende Menge auf zwölf Leutchen erweitert, die zum Schluß des Sets erfreut die von Sänger Chris dargebotenen Maxi-CDs ( mit "Headstrong", "Promise" und "Hollowman") abgreifen. Eine Zugabe gibt es trotz lautstarker Forderung nicht, aber Trapt sind ja auch nur Vorband. In der Umbaupause regnet`s weitere von der Band signierte Singles für lau.

Such A Surge machen ihrem Ruf als fannahe Band schon am Merch-Stand alle Ehre. Alte Shirts werden für 10 Euro verkloppt, die CDs sind ebenfalls günstig zu haben. Kurz vor 23 Uhr geht`s los. Als Ersatz für den ausgestiegenen Gitarristen ist "Lutz" mit an Bord, der ebenso lahmarschig herumsteht wie sein Vorgänger - kein optischer Gewinn. Dafür gibt der Rest der Band alles, und Songs wie "Chaos", "Silver Surger", "Fremdkörper", "Under Pressure", "Alles muss raus" etc. werden nicht nur von den Stagedivern mit viel Applaus belohnt. Material vom aktuellen Album "Rotlicht" taucht eher weniger auf, was schade ist. - Zumindest für Fans, die das neue Album mögen und die Surger öfter sehen, braucht es nicht jedes Mal die alten Hits. Warum bei "Jetzt ist gut" zusätzlicher Drumsound vom Band kommen muss, ist mir allerdings ein Rätsel. Als Zugabe gibt`s einen obligatorischen Pain In The Ass-Song, und zum Rausschmeißer "Gegen den Strom" klettert Sänger Olli auf die Theke und singt ¾ des Liedes von dort aus.

Am Ende des Live-Teils sehe ich nur zufriedene Gesichter. Trapt werden auch in Deutschland Erfolg haben, Such A Surge sind nach wie vor eine Live-Macht. Mit Mugge aus der Konserve ging die Party weiter - schade, dass das 'Span nur halbvoll war.


Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!