Asphyx - Incoming Death

Asphyx - Incoming Death
Die seit knapp 30 Jahren aktiven Niederländer ASPHYX haben eine bewegte Bandgeschichte hinter sich: Zahlreiche Besetzungswechsel, mehrere Splits bereits wenige Jahre nach Bandgründung und Streiterein über die musikalische Ausrichtung sind nicht unbedingt der Boden, auf dem eine Band stetig und erfolgreich wachsen kann. Seit Sänger Martin van Drunnen 2007 wieder zur Death-Doom-Walze stieß, ist das Bandgefüge jedoch relativ stabil.

Mit "Incoming Death" veröffentlicht die Truppe, die neben van Drunnen aus dem ebenfalls 2007 eingestiegenen Gitarristen Pal Baayens sowie Bassist Alwin Zuur und Drummer Stefan Hüskens besteht, nun ihr neuntes Studioalbum, das mit elf Songs nach knapp 48 Minuten ins Ziel läuft. Die sollten mit ihrer Mischung aus zähem Doom und polterndem Death Metal, verfeinert mit einigen melodischern Sprenkeln jedem Anhänger des Vorgängers "Deathhammer" (2012) überzeugen. Ob das Einstiegsgeknüppel "Candiru" oder der punkige Titeltrack, das schleppende Doublebass-Gewitter "Dividion Brandenburg", das von zähen Gitarrenwänden umrahmte Doom-Monster "Wardroid", das zackige "It Came From The Skies" oder das abwechslungsreiche, von zahlreichen Tempowechseln durchzogene "The Grand Denial" mit seiner bedrohlichen Atmosphäre: ASPHYX machen auf "Incoming Death" im Grunde alles richtig, was man mit einer solchen zugegeben limitierten Metal-Gattung richtig machen kann.

Jetzt das dicke Aber: Große Überraschungen sollte natürlich eh niemand erwarten, aber ein bisschen mehr Abwechslung täte der Scheibe schon ganz gut. Ab der zweiten Hälfte wird's dann nämlich stellenweise doch ein wenig öde und zu vorhersehbar, Unterschiede zu den beiden Vorgänger-Alben sind im Grunde keine auszumachen. Über die handwerkliche Leistung der Musiker brauchen wir kein Wort zu verlieren, die ist exzellent. Und einige Nummern und Riffs bleiben schnell im Ohr. Allerdings sticht auch kein Song extrem heraus und kann über die Langweile im zweiten Abschnitt, wenn man schon alle Besonderheiten der Scheibe entdeckt hat, hinweg täuschen. Deshalb: Insgesamt gutes Ding, mehr allerdings auch nicht, da streckenweise doch zu limitiert.

Immerhin ist "Incoming Death" ist mal richtg amtlich produziert: Der ultrafette Gitarrensound harmoniert bestens mit van Drunnens heiserem Gekrächze, der Bass knarzt mächtig fies, die Drums sind wuchtig. Der punkig-raue Charme verleiht dem gesamten Sound noch mehr Wucht. Respekt or dieser Produzentenleistung!