The Gathering - Beautiful Distortion Tipp

The Gathering - Beautiful Distortion

Die längere Pause haben sie mit einem Live-Album und unveröffentlichten Sachen von früher gefüllt, jetzt, zehn Jahre nach “Disclosure”, gibt es wieder ein neues Studioalbum von THE GATHERING. “Beautiful Distortion” nimmt die Fäden von früher wieder auf – die von 2012 und auch die von 1999. 

Damals kam es zum großen Bruch im Sound von THE GATHERING. Vorher noch im Gothic Metal verwurzelt, experimentierten die Niederländer auf “How To Measure A Planet?” plötzlich mit Trip Hop und Elektronika. Dem Stil, den sie selbst als Trip Rock bezeichnen, sind THE GATHERING auf “Beatiful Distortion” noch immer weitestgehend treu. 

“Beatiful Distortion”: Poppig, proggig, melancholisch 

Distortion hört man hier recht selten, nur manchmal wird zwecks Dramaturgie das Verzerrer-Pedal durchgetreten. THE GATHERING mischen letztlich Indie-Pop mit leicht proggigen Strukturen und geben dem Ganzen eine ernste, melancholische Grundierung, die die düstere Vergangenheit der Band noch immer durchschimmern lässt. Vor allem Sängerin Silje Wergeland trägt hierzu bei: Sie changiert zwischen ätherisch durchscheinendem und kräftigem, dramatischem Gesang. 

THE GATHERING: Eine Band mit schwerem Erbe 

Wergeland steht ihrer Vorgängerin Anneke von Giersbergen in nichts nach. Deren Posten hat sie immerhin schon 2009 übernommen, dennoch muss man diesen Bezug wohl noch einmal herstellen: Denn THE GATHERING haben nach ihrer Gründung 1989 den Gothic Metal der 90er Jahre maßgeblich geprägt und die Liaison harter Musik mit zarten Vocals salonfähig gemacht (neben ein paar anderen Bands natürlich). Das ist ein Erbe, das sicher auch schwer wiegt. Von daher sei es gerade den älteren Herrschaften, die sich schon mit dem Experiment “How To Measure A Planet?” von der Band abgewandt haben, empfohlen, in “Beatiful Distortion” reinzuhören. THE GATHERING sind eine andere Band als damals, aber immer noch eine sehr gute.  

Helge

Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.

Bands

Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...

Prägende Alben

AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
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