Kju: - Setting Sun





Stil (Spielzeit): Alternative Rock (38:27)

Label/Vertrieb (VÖ): Treasure Tapes/Alive (19.01.2007)

Bewertung: Zündet auf Anhieb (7,5/10)

Link: www.kju-music.de
Mehr als drei Jahre sind vergangen seit die Hannoveraner KJU: mit „The Pieces Fit“ erstmals auch überregional auf sich aufmerksam gemacht haben. In der Zwischenzeit war der Vierer regelmäßig auf Tour, sogar England und Tschechien tauchten auf der Route auf und einen Labelwechsel gibt es auch noch zu vermelden. Das ist aber längst nicht so interessant, wie der neueste Output „Setting Sun“, der wieder mal unverbrauchten Alternative Rock bietet, welcher direkt ins Blut schießt. Ohne unnötigen Ballst wird drauflos gerockt, der Song selbst steht immer im Vordergrund. Im Gegensatz zu „The Pieces Fit“ habe ich diesmal eher das Gefühl, dass das Songwriting aufeinander abgestimmt ist. Soll heißen, die Tracks ergänzen sich untereinander besser, der rote Faden ist leichter zu finden. Kompliment auch an Gitarrist Kord, der den Mut hat, die Riffs bewusst simpel zu halten, ohne dass die Spannung verloren geht. Aber auch in der Einzelkritik schneidet der Großteil der Songs sehr gut ab. Die Refrains sind mächtig („Static“), emotional („Headlong“) und bestimmt („Water And A Sewer“), langweilig wird es eigentlich nie. Auch die Stimme von Sänger Tobi bewegt sich in einem angenehmen Bereich, jenseits von eintönigen Screams und Shouts. Nur das getragene „Hello“ will nicht so recht zünden, vielleicht liegt das aber auch an der sparsamen Produktion. Das Wichtigste ist aber: Die Musik klingt verdammt ehrlich, von Anbiederungen an irgendwelche Modeströmungen keine Spur. Gerade deshalb sollte man KJU: auf der Rechnung haben, auch weil sie jetzt selbst zu wissen scheinen, wohin ihre Reise geht. So gesehen, hätte der Titel des letzten Albums „The Pieces Fit“ diesmal viel besser gepasst. Und wer weiß, vielleicht können KJU: die Lücke füllen, die FLYSWATTER (R.I.P.) hinterlassen haben. Da würden sie jedenfalls gut reinpassen ...