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Nach einer viel zu langen Wartezeit und mehrfachem Verlegen des Releasetermins ist nun endlich das neue Album „Only Revolutions“ meiner Lieblingsschotten BIFFY CLYRO erschienen. Kennengelernt habe ich die 3 Jungs erst mit dem tollen Vorgängeralbum „Puzzle“, welches mich durch die ergreifenden Lyrics, Simon Neils emotionalen Gesang und die musikalische Theatralik sofort in seinen Bann gezogen hat. Von der vor fast einem Jahr erschienenen ersten neuen Single „Mountains“ war ich genauso angetan, was das Warten auf „Only Revolutions“ nur noch schwerer gemacht hat. Aber Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude und das Warten hat sich wirklich gelohnt!
Allerdings haben BIFFY CLYRO mit „Only Revolutions“ keinen wirklich revolutionären Schritt getan, sondern eher die Richtung, die sie bereits bei „Puzzle“ eingeschlagen haben, weiterverfolgt. Die Fans der ersten Stunde werden sich daher mit „Only Revolutions“ wahrscheinlich nicht so schnell anfreunden können, denn die neuen Songs sind nahezu alle radiotauglich und die Produktion von GGGarth Richardson noch bombastischer als auf dem Vorgängeralbum.
Pompös eingeleitet von einigen Bläsern eröffnet das herrliche „The Captain“ das neue Album. Der Opener zeichnet sich außerdem durch eine schöne Gesangslinie und einen tollen Mitsing-Refrain aus. Dabei ist „The Captain“ herrlich theatralisch ohne aber zu kitschig zu klingen. Ein toller Auftakt!
Auf „That Golden Rule“ rocken die 3 Schotten dann richtig los und Simon Neil schreit uns mit seiner tollen, leicht schmerzverzerrten Stimme Textzeilen wie „Well It Touched My Heart And It Broke My Hand“ entgegen. Schon diese ersten beiden Songs vereinen alles, was BIFFY CLYRO für mich so einzigartig macht. Auch das fluffige „Bubbles“ ist ein toller Pop/Rock Song und besitzt eine Hookline im Refrain, die einem nicht mehr aus dem Kopf geht.
Allein diese 3 ersten Songs zeigen, dass „Only Revolutions“ nicht mehr die traurige Grundstimmung der beiden Vorgängeralben besitzt. Auch textlich gesehen steht das Thema Tod nicht mehr so im Vordergrund, welches die Lyrics und das Songwriting der letzten beiden Werke so dominiert hat.
Das mit Akustikgitarre eingeleitete „God And Satan“ wird dann allerdings stimmungstechnisch wieder etwas melancholischer und handelt textlich gesehen von inneren Kämpfen, die wohl jeder schon mal mit sich ausmachen musste. „Born On A Horse“ ist eher ein kleiner Lückenfüller und leitet zum wunderschönen Mittelstück „Mountains“ über, zu dem wohl nicht mehr viel gesagt werden muss. Auf „Shock Shock“ wird dann das Tempo erneut angezogen, wogegen danach auf der wunderschönen Ballade und Single Nr. 4 „Many Of Horror“ wieder zur Akustikgitarre gegriffen wird. Der Song ist ein tolles Beispiel dafür, wie fantastisch BIFFY CLYRO es beherrschen, Emotionen zu transportieren.
Die Uptempo Stücke „Booooom, Blast And Run“ und „Cloud Of Stink“ gehören für mich eher zu den schwächeren Songs von „Only Revolutions“, aber den Schotten geht zum Ende des Albums noch lange nicht die Luft aus. „Know Your Quarry“ und mein Highlight „Whorses“ bringen „Only Revolutions“ zu einem großartigen Abschluss.
„We Want To Affect A Change With Voice And Electrical Noises“ heisst es auf „Whorses“ – das ist BIFFY CYLRO mit ihrem neuen Album auf alle Fälle gelungen!