Destinity - Resolve In Crimson

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Stil (Spielzeit): Open minded Deathmetal (42:35)
Label/Vertrieb (VÖ): Lifeforce / Soulfood (16.11.12)
Bewertung: 8/10

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Ich habe die Franzosen mit ihrem letzten Werk „XI Reasons To See" kennen gelernt und war von ihrer progressiven Variante des melodischen Deathmetals mehr als nur angetan. Ihr sechstes Album liegt nun vor und kommt in meinen Augen nicht an den Vorgänger heran – zumindest nicht ganz.

Denn dieses Mal bin ich zwar nach wie vor sehr begeistert, fühle mich aber nicht zu absoluten Lobpreisungen hingerissen. DESTINITY sind im Prinzip ihrem Rezept treu geblieben und spielen melodischen Deathmetal, der gerne mal modern klingen darf und über den Tellerrand schaut, sich zwischen Technik und Melodik bewegt und auch den ein oder anderen clean gesungenen Refrain zulässt. Und auch die etwas an DARK TRANQUILITY erinnernde Atmosphäre spielt hier wieder ihre Rolle. Alles zusammen macht „Resolve In Crimson" zu einem ziemlich abwechslungsreichen Album, weil sich die Franzosen eben nicht nur auf ihre Riffschmiede und die Blastbeats verlassen müssen.

Das Keyboard scheint auf ihrem dritten Album für Lifeforce noch weiter in den Hintergrund gerückt zu sein und die clean gesungen Passagen klingen irgendwie breiter aufgestellt als vorher. Ein Song wie „Aiming A Fist In Emnity" zeigt deutlich, wie DESTINITY ihre Songs zusammenstellen: es gibt eine Stelle, in der ein paar Akkorde auf eine große Melodie treffen, schnelle und rhythmisch angelegte Parts, Schweden-Death-Riffings, sich doppelnde Gitarren und immer wieder die große Geste im Refrain, zu der man am liebsten irgendwelche Fahnen schwenken möchte. Und über allem natürlich die Grabesstimme von Sänger Mick.

Mit „Resolve In Crimson" haben DESTINITY (gegründet Mitte der 90iger) ein weiteres modernes Melodic Death-Album vorgelegt, welches sich sowohl auf der technischen als auch auf der kompositorischen Seite nicht verstecken muss. Sie verbinden die übliche Wucht des Deathmetals (und seine Techniken) mit großen Melodien, ohne auch nur ansatzweise aufgesetzt damit zu klingen. Zwar habe ich den Vorgänger noch etwas besser in Erinnerung, aber dennoch beweisen die Franzosen hier ganz klar und deutlich ihr Können und liefern ein ziemlich spannendes und vor allem ausbalanciertes Album ab.
Kai