Mitte der Neunziger erhoben sich DEMOGORGON in Polen aus den Tiefen der Hölle. Mastermind Asteck bastelte herum, doch mit diversen Umbesetzungen dauerte es geschlagene dreizehn Jahre bis zur Debüt Veröffentlichung. Nach einigen Live-Erfahrungen haben sie es nun zu einem zweiten Album gebracht.
Nach einem dramatisierend gesprochenen Intro drücken die Jungs das Gaspedal runter. Alle Positionen der Band stimmen mit ein. Oldschoolige Gitarren, wummernde Drums und dreckiges Gegurgel ergeben den teuflischen Mix, der einem die Birne freipustet. Blastbeats beenden „Feel What I Feel" und werden im folgenden „Chaos In The Flesh" direkt wieder aufgenommen. Kompromisslos ballernd.
Ein schräges Solo hier, ein technisches Break dort und das stumpfe Geballer bekommt etwas Würze. Zwischen gebremsten Grooves und heftigsten High-Speed-Kanonaden wird keinerlei Süßungsmittel oder flauschiges Material dazugefügt. Blasphemie kennt keine Gnade.
Lyrisch geht es der Truppe natürlich um Christen-Bashing, was wenig subtil oder tiefschürfend dargeboten wird. Passend dazu wird eben geholzt, was das Zeug hält.
Während sich in „Don't Believe Their Lies" tonnenschweres Geschütz durch die sündige Welt wälzt, rennen auch immer wieder Soldaten vorbei, die ihre MG-Salven loslassen. „King" ist zur Hälfte eine ironische Rede über christliches Sündigen, die sich zum dunklen Death Metal-Groove aufbaut.
In den meist recht kurz gehaltenen Songs halten sich DEMOGORGON wenig mit Sperenzchen verschiedener Art auf. Es geht darum böse, laut und derb das Trommelfell zu malträtieren. Vergleichbar mit dem Sound von PURGATORY brettern DEMOGORGON rücksichtslos durch die Botanik. Wer was zum Nachdenken sucht, ist hier falsch. Dementsprechend wird Abwechslung hier nicht groß geschrieben. Aber mit einem Bier lässt sich dieser blutige Satansbraten durchaus genießen.

Manuel
"Größtenteils harmlos."