Entombed - Unreal Estate

Review

VÖ: 15.11.04
Label/Vertrieb: Freeman Recordings
Bewertung: etwas unbefriedigend

Link: http://www.entombed.org

Ein klein wenig enttäuscht bin ich schon. Anstatt nach dem letzten halbgaren Cover-Album „Sons Of Satan Praise The Lord" eine anständige neue Death 'n' Roll-Platte rauszuhauen, legen Entombed mit „Unreal Estate" (Freeman Recordings) wieder nur einen Beweis der Stärke alter Stücke hin.

Trotzdem wäre ich gerne dabei gewesen, als dieses Live-Album im März 2002 auf der Bühne des Royal Opera House in Stockholm aufgenommen wurde, visuell unterstützt durch das im Hintergrund agierende Königliche Ballett: Was als Vorschlag seitens zweier Choreographen begann und anfangs von der Band als Scherz aufgenommen wurde, endete in mehreren ausverkauften Shows mit schwärmenden Kritiken.

Das mag vor Ort gegolten haben, auf Platte hört sich dann alles einen Zacken gewöhnlicher an. Die Songs wurden nur marginal umarrangiert, sind auch aufgrund der rotzig-dreckigen Gitarren eindeutig zu erkennen und somit in meinen Augen unnötiger als die Originale. Ein Akustik-Set wäre da einfallsreicher gewesen, meinetwegen auch eine betont andere Umsetzung. Zwar werden albumübergreifend wirklich nette Versionen von beispielsweise „Chief Rebel Angel", „Night Of The Vampire" oder „Left Hand Path" zum Besten gegeben, die Aufnahmequalität ist wunderbar und auch das Klatschen der Zuschauer zwischen den Titeln ist deutlich vernehmbar. Und dennoch schmeckt das alles mehr nach lecker Kuchen zwischendurch für echte Fans, als nach Manna für alle.

Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!