Becoming The Archetype - The Physics Of Fire



Stil (Spielzeit): Progressive Death Metal (51:17)
Label/Vertrieb (VÖ): Century Media/EMI (15.06.2007)
Bewertung: 9/10
Link: http://www.becomingthearchetype.com, http://www.myspace.com/becomingthearchetype
Was BECOMING THE ARCHETYPE vor zwei Jahren auf ihrem Debüt-Full-Length „Terminate Damnation" (2005, Solid State Records) gezeigt hatten war wirkliche Spitzenklasse. Da wurde mit Leichtigkeit Death Metal mit progressiven Elementen, wie zum Beispiel der viel zitierten Flamenco-Gitarre im Opener „Into Oblivion", vereint ohne an Härte zu verlieren. 2007 zeigt die Band fast unverändert. Einzige Ausnahme: Alex Kenis, langjähriger Gitarrist/Songwriter der Band ALETHEIAN, ist neuer Gitarrist bei BECOMING THE ARCHETYPE. Das wäre nicht so außergewöhnlich, wenn durch ihn nicht ein sehr stilveränderndes Mittel hinzugekommen wäre: cleaner Gesang. Den hatten BTA schließlich auf „Terminate Damnation" noch gar nicht.

Dadurch wirkt das neue Album noch progressiver als es schon ist, da gerade die clean gesungenen Passagen in ihrer Art sehr an klassische Prog-Metal-Bands erinnern, was mir persönlich nicht so gut gefällt. Zum Glück wird nicht all zu oft zu diesem Stilmittel gegriffen. In den meisten Songs wird wie gewohnt die sehr differenzierte und innovative Gitarrenarbeit bestehend aus vertrackten Rhythmen und Melodie-/Solo-Linien mit den charismatischen Vocals von Lead Vocalist/Bassist Jason Wisdom vereint. Das abwechslungsreiche und gute Spiel der Drums erledigt den Rest und ist auch auf „The Physics Of Fire" genauso gut geraten wie auf dem Vorgänger. Insofern habe ich nahezu nichts Schlechtes über das neue Album zu sagen. Einziger Wehmutstropfen: BECOMING THE ARCHETYPE sind wie gesagt progressiver geworden, wodurch ein wenig die Härte gewichen ist. Dadurch werden sie ihre Musik aber vermutlich auch einer größeren Masse an Menschen schmackhaft machen können.

Mein Fazit: Insgesamt nicht viel Neues im Hause Archetype. Das ist ein Kompliment, denn die Qualität des neuen Songmaterials ist wie zu erwarten ähnlich hoch wie auf „Terminate Damnation". Natürlich braucht man wie auch schon vor zwei Jahren ein paar Anläufe, bis man die Musik zu schätzen weiß. Das ist bei einer so komplexen Band, wie BECOMING THE ARCHETYPE es sind, aber auch nicht weiter verwunderlich. Dafür öffnet sich das Album von mal zu mal mehr und man wird echt süchtig danach.