Finsterforst - ... zum Tode hin Tipp



Stil (Spielzeit): Viking/Folk Metal (70:40)
Label/Vertrieb (VÖ): Einheit Produktionen/Soulfood (27.02.09)
Bewertung: 8,5/10
Link: http://www.finsterforst.de
Ihr Debüt „Weltenkraft" veröffentlichten FINSTERFORST 2007, nachdem die 2004 gegründete Band erst mal genug damit zu tun hatte, ein einigermaßen stabiles Lineup zu finden. Das hat die mittlerweile aus sieben Musikern bestehende Band getan, und mit „...zum Tode hin" veröffentlichen die Schwarzwälder nun ihr zweites Album, das Viking/Folk-Metal der allerbesten Sorte enthält.

Die deutschen Texte spiegeln die naturverbundene Einstellung der Musiker wieder. So geht es um die Zerstörung der Natur durch den Menschen, der hab- und machtgierig ist und sich nicht um seine Umwelt schert, sowie die Konsequenzen dieser Handlungen. Auch, wenn sich manche Motive ein wenig zu oft wiederholen, ist der lyrische Ansatz interessant gewählt, wird aber bestimmt nicht jeden Geschmack treffen. Da die Texte aber bekanntlich eher nebensächlich sind, kann man „...zum Tode hin" auch genießen, wenn man die Lyrics blöd finden sollte. FINSTERFORST mischen Metal und Folk auf eine absolut professionelle und überzeugende Weise zusammen. Sowohl der Härtegrad als auch der Melodienreichtum stimmen, es gibt Chöre, Orchestrierungen, Flöten und ein Akkordeon, das bei jedem Song eine tragende Rolle übernimmt. „Urquell" beginnt bereits mit der vollen Breitseite und fetten Riffs, während „Das große Erwachen" oder „Untergang" durch atmosphärische Akustikgitarren-Intros eingeleitet werden. Das Zweitwerk von FINSTERFORST klingt abwechslungsreich, hart, eingängig und melancholisch - und muss erst einmal erschlossen werden, denn mit zweimaligem Hören ist es nicht getan. Selbst, wenn man beim 15. oder 20. Durchgang angelangt ist, fallen einem immer wieder Passagen auf, die man vorher gar nicht richtig wahrgenommen hat und so fast schon neu entdecken kann. Die fünf überlangen Kompositionen sind einfach mit das Beste und Vielfältigste, was man momentan im Bereich des Folk und Viking Metals hören kann.

Auch, wenn „...zum Tode hin" trotz der Melodienvielfalt anfangs komplex erscheint, muss man sich unbedingt die Muße nehmen, das Album viele Male zu hören. Unter dem Kopfhörer funktioniert das besonders gut, dabei merkt man auch, wie viel Wert auf eine kraftvolle Produktion gelegt wurde, bei der man sowohl die elektrischen als auch akustischen Gitarren und vor allem das detaillierte und akzentuierte Schlagzeugspiel wahrnehmen kann. Wer ein zugleich erhabenes wie auch düsteres, verspieltes, melodisches und hartes Folk Metal-Album sucht, wird hier garantiert fündig werden!

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