Useless ID - Symptoms

Symptoms 200

Stil (Spielzeit):
Punkrock (36:00)
Label/Vertrieb (VÖ): FatWreck / Edel (02.03.12)
Bewertung: 6 /10

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USELESS ID wird man vor allem dann kennen, wenn man in den 90igern mit Skatepunk aufgewachsen ist. Die Israelis waren meines Wissens immer auf den FatWreck-Samplern vertreten, sind damals aber nie großartig für mich interessant gewesen. „Symptoms" ist jetzt der erste Longplayer, den ich von der Band mitbekomme. Und auch heute finde ich sie nicht mehr als „ok bis gut".

Zunächst mal fällt auf, wie stark die Israelis auf das Midtempo setzen – wirklich schnell werden sie eigentlich nie. Dafür klingt die Stimme ab und zu nach Chris von den ATARIS, was dann schon Spaß macht. Weitere Vergleiche kann man zu Bands wie DEAD TO ME (Gitarrenarbeit) und NO USE FOR A NAME (Melodien) ziehen, und ab und zu erinnert mich das Gerocke mit angezogener Handbremse ein wenig an UNDECLINEABLE.

Ganz wie man es von FatWreck gewohnt ist, klingt der Punkrock von USELESS ID niemals wirklich böse, etwas melancholisch, oftmals hymnisch und vor allem immer melodisch. Und auch der Sound ist gut, ohne zu poppig oder zu hart zu klingen. Das ganze Album ist wunderbar im Fluss, und wenn die Jungs mal ein wenig mehr Kanten zeigen würden, kämen hier auch jede Menge Hits bei rum („Normal With You" verlässt eure Gehörgänge zum Beispiel vorerst nicht mehr so schnell). Aber hey, die Band hat seit 1995 ziemlich regelmäßig immer mal wieder etwas released und ist somit durchaus routiniert.

Aber diese Routine nimmt dem Album auch die Möglichkeit, wirklich durch die Decke zu gehen: die Songs sind einfach zu sehr auf der sicheren Seite. Wenn die Stimme nicht wenigstens ab und zu ausreißen würde, hätte mich das ganze Album vermutlich auch eher kalt gelassen. So ist es aber nun ein angenehmes, poppig bis rockiges FatWreck-Album geworden, welches von Menschen eingespielt wurde, die ihre Instrumente beherrschen, die aber nicht mehr sonderlich hungrig klingen. Dafür aber ziemlich abgeklärt. Geht in Ordnung!
Kai