Stil (Spielzeit): Punk, Rock (48:37)
Label/Vertrieb (VÖ): FatWreck / Edel (14.09.12)
Bewertung: knappe 7 /10
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Es ist immer wieder schön, was Neues von Ezra (wenn das denn sein Name ist) zu hören. Seien es CHOKING VICTIM, LEFTÖVER CRACK, THE CRACKROCKSTEADY 7, STAR FUCKING HIPSTERS oder eben MORNING GLORY: Mich überrascht jetzt nur, dass der Ska mit Metal- und Crust-Einflüssen gar keine Rolle auf diesem Album spielt. Denn für seine Verhältnisse ist das hier schon richtig wohlwollende Musik.
„Poets Were My Heroes" ist ziemlich melodisch ausgefallen und eher Punk und Rock (beim Titeltrack erinnern sie mich sogar an „Kashmir" von LED ZEPPLIN in modern) als Crust und Core. Natürlich sind da immer noch die typischen Texte (leider liegen sie mir nicht vor, aber es scheint sich wieder mal um Drogen, Armut etc zu handeln) und die Stimme von Ezra, der es wohl niemals bei Detlef D! Soost schaffen wird – aber für seine Möglichkeiten hier ziemlich treffsicher auftritt. Dann kommen da noch ein Klavier, Streicher und akustische Gitarren dazu – meine Güte, hier versuchen die New Yorker echt mal was ganz anderes.
Und auch wenn diese rockigen Punksongs ziemlich gut rüberkommen, fehlt mir dennoch dieses vollkommene Ausrasten, was all seine anderen Projekte auszeichnet. Zumindest im Musikalischen fehlt hier das Böse vom Metal und das Fiese aus dem Crust – und vielleicht ein ganz klein wenig der Gegensatz in der Verbindung mit dem Ska. Aber hey, irgendwann muss ja mal ein Album ohne Offbeats kommen! Und im Vergleich zu vielen anderen FatWreck Bands haben auch MORNING GLORY noch mehr als genügend Dreck innerhalb ihrer Songs.
Fassen wir zusammen: MORNING GLORY sind auf „Poets Were My Heroes" weniger böse und fies (zumindest musikalisch gesehen), dafür melodischer, geben sich experimentierfreudiger, passen beinahe besser auf FatWreck als Ezras andere Bands, spielen sich hier eine ordentliche Bandbreite zusammen, haben auch mal poppige Momente und sind einfach wesentlich breiter aufgestellt. Dennoch komme ich nicht über die sieben Punkte hinaus, weil mir eben dieser Hang zum Grenzwertigen fehlt. Geile Platte, aber der Biss seiner anderen Projekte hat mich einfach immer etwas mehr beeindruckt.