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Wenn eine Band von ihrer Debüt-EP bereits im Eigenvertrieb mehr als 1000 Exemplare absetzen konnte und man dann den ersten Longplayer selbiger vor sich liegen hat, sind die Erwartungen schon im Vorfeld etwas höher angesetzt. Dabei ist das erste Album eigentlich immer etwas ganz Besonderes für die Band und die Hörer. Was wird geboten? Welcher Stil? Ist die Platte sauber produziert und und und...
Umso erfreulicher ist es, dass CHERRIES ON A BLACKLIST mit "Lakafigo" einen ziemlich starken Anfang hinlegen, und dies ohne Umschweife. Nach einem kurzen Intro geht es direkt los und die Jungs haben ein ordentliches Tempo drauf. Mit melodischen Gitarrenriffs, straightem Schlagzeug und markantem Gesang, der einem von Beginn an vertraut vorkommt, weisen die Jungs alles auf, was eine Band haben muss. Auch für Abwechslung wird gesorgt: Am Anfang von "Monkeys" wird einem mal eben ein Anfang in deutscher Sprache entgegen geschrien, die Halbballade "Siren Song" mit der depressiven Stimmung, bevor es zurück ins Tempo geht, überzeugt. Das ist gut, das gefällt.
Leider lässt sich der positive Eindruck nicht durchgängig halten. Überraschungen sind eine gute Idee, wirken aber auf "Lakafigo" stellenweise etwas erzwungen. Lässt man die Platte komplett durchlaufen, so ist man nach den ersten 10 Songs zufrieden und der Gedanke zum Plattenwechsel kommt einem in denn Sinn. Die letzten fünf Songs erhalten also, zumindest bei mir, etwas weniger Aufmerksamkeit, da ich mich quasi satt gehört hatte.
Mit "India, Me. Ennio, Peru" liefern die Cherries ein schönes Ende und es ist im Endeffekt sehr schade, dass "Lakafigo" bisher nur im Eigenvertrieb veröffentlicht wurde, denn mit einem Label würde die Band sicher mehr (verdiente) Aufmerksamkeit bekommen. Wer also Fan von Rockmusik ist und sich an den müde wirkenden Altrockern sattgesehen hat, der sollte hier mal ein Ohr riskieren.
Stil (Spielzeit): Rock (50.65)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenvertrieb (Frühjahr 2011 mit Label)
Bewertung: 7/10