Geschrieben von Kai Donnerstag, 26 April 2012 22:01
Light Your Anchor - Interview zur EP "Peter Pan Syndrome", 90er Skatepunk und Breakdowns
Die Hamburger Band LIGHT YOUR ANCHOR hat grade eben die EP Peter Pan Syndrome auf Acuity Music veröffentlicht und treibt die Hochzeit von modernem Hardcore und 90iger Melodycore voran. Da sowohl die Vorgängerbands als auch das aktuelle Material vielversprechend waren/sind, ließen wir uns einige Fragen von Sänger Thomas beantworten.
Bitte stell dich und deine Band unseren Lesern vor und gib uns eine kurze History zu LYA.
LIGHT YOUR ANCHOR startete 2011 als Zwei-Mann-Nebenprojekt von BETWEEN LOVE AND MADNESS. Wir wollten schon immer eine Skatepunkband starten, weil Daniel und ich mit dem Kram aus den Neunzigern alla SATANIC SURFERS aufgewachsen sind. Es ist heutzutage leider echt schwierig, Leute zu finden, die noch Bock auf so ein Zeug haben, weil es den meisten nicht „brutal" genug ist. Nach einer gewissen Zeit waren wir es leid, nach passenden Membern zu suchen und begannen zu zweit an Songs zu schreiben. Ich schrieb die Songs und spielte Gitarre und Bass ein, während Daniel den passenden Rhythmus lieferte. Danach suchten wir in unserem Freundeskreis nach Leuten, mit denen wir gerne Zeit verbrachten. Toni versicherte uns, dass er ein wenig Akustik Gitarre spielen könne und war somit prädestiniert für den Bass. Mit Michi hatten wir ein echten Glücksgriff an der Gitarre gemacht, denn für sein Alter ist er schon ein verdammt guter Musiker. Ein paar Proben später war LYA dann eine vollständige Band.
Ihr integriert also 90iger Skatecore in den modernen Hardcore?
Ich denke wir haben eher versucht, die Hardcore Attitude in den Skate Punk zu integrieren. Wir versuchen, durchweg positive Musik zu machen, dem Hörer das gleiche gute Gefühl zu vermitteln, das wir in den 90igern mit Alben wie „Fast forward eats the Tape" hatten, ohne dabei in die textliche Belanglosigkeit abzurutschen.
Hat der Name der EP "Peter Pan Syndrome" etwas mit dem 90iger-Ding zu tun?
Ja, auf jeden Fall – ich hatte in den 90ern die unbeschwerteste Zeit. Mit dem Älterwerden geht leider auch etwas dieser Unbeschwertheit verloren. Man muss schon aufpassen, im Alltag nicht zu verbittern. „When you grow up your heart dies..."
Und wie kam es zu dem Bandnamen, der ja nicht unbedingt so originell ist wie eure Musik, hehe ... ?
Ja das stimmt, ich wollte uns auch erst die „Itzi Bitzi Brutal Breakdown Ponys" nennen, wurde dann aber doch irgendwie nicht so gut angenommen.
Wie kam es zu den beiden Gastauftritten?
Steve Rawles lernten wir kennen, als wir mit BLAM auf dem SPH Festival 2011 gespielt haben. Wir plauderten ein wenig und ein paar Emails später stand fest, dass Steve einen Gastauftritt bei „Never back down" bekommt. Als THIS IS A STANDOFF auf ihrer Europatour in Hamburg halt machten, haben wir Steve eingesackt und sind mit ihm ins Studio gefahren. Er hat gefühlte zwei Minuten für seinen Part gebraucht, dann war der Song im Kasten. Jasper kannten wir auch noch über BLAM. Er war auch sofort bereit für ein Gesangs-Feature, nur war es terminlich schwierig, auf einen Nenner zu kommen, da A TRAITOR LIKE JUDAS ständig unterwegs sind. Also musste er seinen Part vor einer Show in einem Abstellraum zwischen Mülleimern einsingen. Das Ergebnis ist großartig geworden. Zum Sommer werden wir zu dem Song mit Jasper noch ein Video raushauen. Auch seinen Videopart hat er bei -14 Grad minus nach unserer gemeinsamen Show in Rotenburg eingespielt.
Wie seid ihr an den Deal mit Acuity rangekommen und was versprecht ihr euch von einem digitalen Label?
Nachdem wir das Video zu „Peter Pan Syndrome" veröffentlicht hatten, wurde Chris auf uns aufmerksam. Er fragte, ob wir Interesse daran hätten, unsere EP nochmal digital über Acuity zu releasen. Wir hatten noch zwei Songs in der Hinterhand, die nicht mehr auf die 7inch passten, also nutzten wir die Chance, diese auch noch unters Volk zu bringen. Außerdem ist das Publikum, das einen Plattenspieler hat, leider etwas begrenzter als das Publikum, das einen Mp3-Player hat. Wir freuen uns unglaublich darüber, dass Chris an uns heran getreten ist und sein Vertrauen in unsere Musik setzt. Es ist immer gut jemanden zu haben, der einem mit seinem Wissen zur Seite steht.
Wann kommt ein ganzes Album von euch, und wird die Mischung der Musikstile ähnlich ausfallen?
Das Album ist schon fertig geschrieben. Ich denke, wer die EP mag, wird das Album lieben. Wir bleiben unserem Stil auf jeden Fall treu.
Worum dreht es sich bei euch textlich?
Größtenteils um persönliche Erlebnisse.
Was sind eure Ziele mit dieser Band, wenn man sich mal anschaut, wie viel Erfahrung ihr bereits mitbringt?
Unser Ziel ist es, ein ehrliches, positives Album zu schreiben, bei dem man keinen Song weiterskippen möchte. Die Erfahrung hat uns gelehrt, nichts zu erwarten und auf das Beste zu hoffen.
Kann man den Moshpit 2012 noch mit schnellen, melodischen Parts zum Kochen bringen?
Moshpit hin oder her – melodische Parts sind uns lieber als ein belangloser Breakdown, der den nächsten jagt.
Famous Last Words?
Set Your Sails!
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