Geschrieben von Tamino Dienstag, 30 September 2014 16:49
Stallion - Interview mit Sänger Pauly zu "Rise And Ride"
Es sind goldene Zeiten für den klassischen Heavy Metal. Überall auf der Welt sprießen junge Bands aus dem Boden – STALLION aus Deutschland gehören auch dazu und beweisen mit ihrem Debüt "Rise And Ride", welches seit dem 12. September im Handel erhältlich ist, dass sie neben Eidgenossen wie SKULL FIST, ENFORCER oder AXXION ohne Zweifel zu den besten Bands dieser Bewegung zählen. Sänger Pauly gibt uns im Plausch Auskunft zum Album.
Glückwunsch erstmal zum tollen „Rise And Ride“-Album! Eure erste Demo-Veröffentlichung hattet ihr erst letztes Jahr, plötzlich seid ihr (zu Recht) in aller Munde – wieso ging das so schnell?
Ja, es ging tatsächlich relativ fix, aber ganz so kann man es eigentlich auch nicht sehen. Äxxl (Gitarre) und ich wohnen jetzt seit sechs Jahren zusammen und hatten immer den Plan, mal eine Band wie STALLION ins Leben zu rufen. Der Vorlauf zum jetzigen Album-Release war dann aber nicht sonderlich lang, das ist wohl war. Aber wir hängen halt auch viel im Proberaum rum und verbringen eigentlich auch sonst die ganze Freizeit mit der Band und da passiert dann schon einiges.
Vor „Rise and Ride“ habt ihr die „Mounting The World“-EP veröffentlicht, die ihr nur zu zweit geschrieben und eingespielt habt – jetzt habt ihr, passend zu Album-Release und anstehender Tour, ein festes Line-Up. Haben sich vorher einfach nicht die richtigen Leute gefunden?
Ja, so ungefähr war es. Äxxl und ich haben schon ein, zwei Versuche mit anderen Leuten gestartet, aber das hat sich irgendwie nicht so angefühlt, wie wir es uns vorgestellt hatten. Deshalb auch die Entscheidung, erstmal alles zu zweit an den Start zu bringen, weil wir es wohl sonst nie gemacht hätten, wenn wir noch länger gewartet hätten. Dadurch war dann auch die Richtung vorgegeben und es war einfacher die Leute zu finden, die darauf wirklich Bock haben. Im Endeffekt sind dann auch recht enge Freunde bei uns eingestiegen, die wir von anderen Bands her kannten und unser Bassist ist dann sogar auch bei uns eingezogen. Ist also nicht so, als hätten wir irgendwen rekrutiert, sondern die Band besteht vollkommen aus guten Kumpels, die Mucke zusammen machen und das ist einfach das Beste, was es gibt. Das gab dann auch nochmal 'nen ordentlichen Schub beim Songwriting, weil sich wirklich jeder gut einbringt und so ging das mit der "Rise and Ride"-Scheibe auch ganz gut von der Hand, haha!
Der Songtitel „Canadian Steele“ sorgte bei mir erstmal für einige Verwirrung, da ihr ja eine deutsche Band seid. Haben euch die Kanadier so sehr beeinflusst?
Naja, wir sind halt schon länger sehr gut mit SKULL FIST befreundet und wir sind schon der Auffassung, dass die ganzen jüngeren Bands aus Kanada wieder einiges an Spirit zurück in die Szene gebracht haben – und das wollten wir einfach mal zum Ausdruck bringen. Ist schon witzig, dass da jetzt so eine Hymne draus geworden ist. Und es halten uns viele tatsächlich immer noch für Kanadier, was ich echt ziemlich lustig finde. Wir werden häufig von Leuten auch aus Deutschland auf Englisch angeschrieben und gefragt, was es mit "Canadian Steele" so auf sich hat, haha!
Klassischer Metal erfährt in den letzten Jahren einen regelrechten Boom, und es gibt eine Menge toller neuer, junger Bands zu entdecken. Habt ihr Favoriten unter diesen Bands oder haltet ihr euch eher an die „alte Garde“ und die Klassiker?
Ich denke, es ist eine gute Mischung aus allen. Klar sind wir alle große Fans des klassischen Metals und allen bekannten und unbekannteren Bands der guten alten Zeit, aber ich genieße es ehrlich gesagt schon, dass es neben den althergebrachten Flaggschiffen wieder junges Blut gibt, das einfach wieder mehr Leben in die Szene und vor allem auch auf die Bühne bringt. Da gibt es viele gute Bands, mir persönlich sagen da einfach SKULL FIST, CAULDRON, IRON KINGDOM, ENFORCER und VANDERBUYST am meisten zu, denke ich. Aber es gibt so viele gute junge Bands, es ist unmöglich, die alle aufzuzählen.
Einige Songs auf dem Album scheinen eine Abrechnung mit diversen Idioten zu sein – bezieht sich das auf die Metalszene?
Unter anderem, ja. Es ist leider so, dass es überall verbohrte und ignorante Penner gibt, die es sich ganz groß auf die Fahnen geschrieben haben, alles und jeden zu hassen, und das ist leider gerade in der Metalszene schon relativ verbreitet, habe ich so den Eindruck. Jeder ist der trueste und viele nehmen sich leider nur allzu ernst und scheißen auf Respekt. Sowas hat in meinen Augen überhaupt keine Daseinsberechtigung und mir ist das echt ein Dorn im Auge. Wir sind alle große Fans verschiedenster Stilrichtungen und wir werden uns auch weiterhin vorbehalten, das in unserer Musik zum Ausdruck zu bringen. Wer das nicht versteht, versteht Metal nicht. Da baut einfach alles aufeinander auf und das ist auch gut so.
Die berühmte einsame Insel – welche drei Alben wären in eurem Gepäck zu finden?
Also für die anderen kann ich grad leider nicht sprechen, aber bei mir wären es "Hey Stupid" von ALICE COOPER, "Agent Orange" von SODOM und "The Enforcer" der Deutschen WARRANT.
Wie sehen eure Pläne für die Zukunft aus? Als erstes steht eine Tour mit BULLET an, richtig?
Ja genau, das wird der Oberhammer. Ich denke, dass das ein sehr stimmiges und vielversprechendes Package ist und es ist natürlich der Wahnsinn, dass wir damit endlich mal ein paar Orte abklappern können, wo uns die Leute eben noch nicht gesehen haben. Ich freue mich abartig auf die Tour und die Zeit mit den anderen Bands und allen Fans, die wir unterwegs so treffen. Viel weiter kann ich momentan gar nicht denken und besser kann es ja eigentlich auch kaum noch werden.
Tausend Dank jedenfalls an alle Fans und auch Journalisten, die uns so krass unterstützt haben und uns da hingebracht haben, wo wir heute sind. Echt unglaublich! Wir sehen uns auf der Tour. The STALLION will ride on!
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