Hallo Hizumi! Schön, dass du etwas Zeit für uns gefunden hast! Wir haben zwar schon über die alten D‘ESPAIRSRAY-Alben berichtet, dennoch glaube ich, dass dich viele unserer Leser noch nicht kennen. Bitte stelle dich einmal kurz vor.
Hi, mein Name ist Hizumi, ehemals Sänger von D‘ESPRAIRSRAY und momentan als Vocalist bei NUL. aktiv.
Seit letztem Jahr bist du wieder in einer Band, NUL., aktiv, was mich sehr überrascht hatte. Acht Jahre zuvor musstest du deine Musikkarriere nämlich aufgrund von Problemen mit deiner Stimme pausieren. Wie geht es deiner Stimme jetzt?
Der Zustand meiner Kehle hat sich nicht sonderlich verändert, aber das Gefühl singen zu wollen ist Tag für Tag stärker geworden und ich hoffe einfach, dass ich die besten Songs bieten kann, die ich in meiner momentanen Situation machen kann.
Reden wir über dein neues Projekt NUL, welches du zusammen mit Masaton von DEFSPIRAL und Kishi Toshiyuki von ABINGDON BOYS SCHOOL gegründet hast. In anderen Interviews hast du oft betont, dass NUL über kein übergeordnetes Konzept verfügt. Erzähl uns von deinem neuem Projekt und was musikalisch von euch zu erwarten ist.
Wie man sich anhand der Besetzung schon vorstellen kann, handelt es sich bei NUL. um ein Trio, dessen Sound vor allem auf Industrial und Digital Rock basiert. Im Grunde ist unser Stil, dass wir das verfolgen, was wir cool finden und gerne machen würden. Entsprechend gibt es also kein Konzept, was uns vorschreibt, wie wir zu sein haben. Wenn alle Beteiligten wirklich Spaß an der Musik und den Songs haben, können wir richtig gute Sachen machen.
Wie läuft die Zusammenarbeit mit Masato und Kishi Toshiyuki? Ich kann mir vorstellen, dass beide aufgrund ihrer anderen Bands ziemlich beschäftigt sind. Bleibt da genug Zeit für NUL?
Ja, das stimmt schon, jedes Bandmitglied ist mit seinen ganzen eigenen Projekten beschäftigt. Aber aufgrund des Einflusses von Corona – sei das jetzt gut oder schlecht –, denke ich, dass jeder in NUL. genug Zeit und Kraft investieren kann.
Vor einem Jahr habt ihr euer erstes Musikvideo "XStream“ veröffentlicht. Letztes Jahr habt ihr zudem mit "Black Swan“, "Nomad“ und "KaLima“ drei weitere Singles veröffentlicht. Erzähl uns ein bisschen über die Stücke und wie das Songwriting ablief.
Bei uns läuft das prinzipiell so: Das Mitglied, welches das Stück komponiert, schickt mir die Demo, die es erstellt hat, zu. Dann verändere ich die Melodie in dieser vorläufigen Version und schicke sie zurück. Dann arrangiert der Komponist das wieder um und so wiederholt sich das, bis der Song schließlich fertig ist.
Inzwischen habt ihr auch schon einige Shows gespielt. Wie war es, die Lieder zum ersten Mal live zu spielen?
Ganz ehrlich, das war fantastisch! Einfach, weil ich nicht gedacht hätte, jemals wieder auf der Bühne stehen zu können.
Die Corona-Pandemie betrifft auch die japanische Musikindustrie. Ihr musstet zum Beispiel eure Sommertour verschieben. Wie erlebst du die Krise und in welchem Ausmaß wirkt sie sich auf eure Pläne mit NUL aus?
Die Pandemie hat zwar dafür gesorgt, dass wir Album und Tour verschieben mussten, dafür hat sich aber die Menge an Zeit erhöht, welche wir in die Arbeiten am Album stecken konnten. Entsprechend ist es auch ein Album geworden, mit dem wir hochzufrieden sind.
Wisst ihr schon, wann Fans mit der Veröffentlichung rechnen können?
Momentan ist der Plan, dass wir es im Januar 2021 unseren Fans vorstellen können.
Momentan scheint ihr nicht bei einem Label unter Vertrag zu stehen, sondern eure Musik selbst zu vermarkten.
Dafür gibt es tatsächlich gar keinen besonderen Grund. Vielmehr ist es so, dass wir einfach niemanden gefunden haben, der unsere Idee, die Dinge anzugehen, verstanden hätte bzw. bereit gewesen wäre, diesen Weg mit uns zu gehen. Wir sind offen für Anfragen! (lacht)
Viele japanische Bands, insbesondere aus der Visual-Kei-Szene, fokussieren sich mit ihren Aktivitäten vor allem auf den japanische Markt. Was sind eure Pläne? Habt ihr vor, eure Musik auch in Europa zu veröffentlichen oder sogar hier Konzerte zu spielen?
Wir planen auf jeden Fall, unsere Stücke auch in Übersee für den Vertrieb freizugeben. In der momentanen Situation gibt es aber keine Pläne für Live-Auftritte. Wir denken aber über gestreamte Auftritte nach, da diese sich auf der ganzen Welt anschauen lassen.
Was sind eure Wünsche für 2021?
Dass das Coronavirus verschwindet. Darauf läuft alles hinaus. (lacht)
Irgendwelche letzten Worte an unsere Leser?
Ich denke, unser erstes Album wird das beste sein, das wir momentan schreiben können. Und ich würde mich freuen, wenn jeder, der noch nicht von uns gehört hat, einmal reinhören würde. Und ich kann den Tag nicht erwarten, an dem man wieder in eine Halle gehen und Krach mit den Fans machen kann, ohne sich Gedanken um Corona machen zu müssen. Bis dahin alles Gute!