Stil (Spielzeit): J-Rock, Visual Kei (57:20)
Label/Vertrieb (VÖ): Gan Shin / Universal (30.10.09)
Bewertung: 6,5 /10
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Ähnlich wie Japan mir an und für sich erscheint, präsentieren sich ABINGDON BOYS SCHOOL auf dieser Platte: von Gegensätzen halb zerrissen. Und so fällt es mir auch relativ schwer, hier eine Punktzahl zu vergeben.
Denn diesmal scheitere ich wirklich beinahe daran, dass ich mit dem typischen Gesang der J-Rock-Szene nicht zurechtkomme. Zuviel Tremolo und zu viel Geheule sind da einfach, die so manche Songs total verkleistern. Auf der anderen Seite spielen sie aber auch alle Stärken dieser Musikrichtung aus: sie speisen ihren Sound aus Emo, NuMetal, Alternative Rock, New Wave, Pop und allem möglichem. Die Gitarren sind teilweise sehr geil und vor allem die Soli hauen mich gerne mal um. Und natürlich können sie immer wieder traumwandlerisch zwischen den einzelnen Versatzstücken wechseln oder sie miteinander vermengen. Wenn da dieses Geheule nur nicht wäre...
Die Band in den – meiner Meinung nach wenig originellen – Schuluniformen veröffentlicht mit „Teaching Materials" eine Zusammenstellung von Singles, mit denen sie in Japan schon extrem erfolgreich waren. Einigen Anime-Fans dürften die Songs übrigens als Titelmelodien diverser Manga-Serien bekannt vorkommen. Und genauso bunt sind die 13 Stücke auch. Und für jeden Song, den ich nicht so wirklich ab kann, gibt es dann auch Titel wie „Howling" oder „Kimi No Uta", die mir dann wieder richtig gut reinlaufen.
Ich schätze mal, man sollte schon ein Faible für diese Szene haben, um hier wirklich auf seine Kosten zu kommen. Oder man muss einfach sehr offene Ohren haben und mit dem Gesang klarkommen. Und irgendwie ist es auch immer wieder interessant, wie sie moderne Spielarten der Gitarrenmusik mit einem derartigen Bombast verbinden können.