Lord Belial - Nocturnal Beast


Review

Stil (Spielzeit): Black Metal (43:45)
Label/Vertrieb (VÖ): Regain Records (21.11.05)
Bewertung: Gutes Album (6/10)
Link: www.lordbelial.com

Auf ihrem mittlerweile sechsten Album zeigen sich die Schwarzheimer Lord Belial noch "kompromissloser" als auf ihrem Regain-Debüt. Doch sind sie nicht etwa härter geworden - ganz im Gegenteil, die Anzahl sphärischer Passagen hat weiter zugenommen.

Wo „The Seal Of Belial" noch eine recht ausgewogene Mischung aus schwarzmetallenen Blastparts und melancholischen Ruheinseln lieferte, erscheint „Nocturnal Biest" insgesamt noch melodiebetonter und entspannter. Fans von straightem Gebolze werden sich nun wohl endgültig von den Skandinaviern verabschieden, auch wenn sie nicht vollständig auf Schlagzeugstürme verzichten müssten. Überwiegend regiert jedoch das Midtempo und der Dark-Metal-Einschlag dominiert, wobei ein melancholisch-düsterer Gitarrenpart den anderen jagt. Auf die Dauer wird dieser Wechsel ein wenig langweilig, auch wenn ich im Grunde ein großer Freund von düsteren Moll-Akkorden bin, die wie hier flink umspielt und von satten, schleppenden Riffs flankiert werden. Lord Belial sind nun jedoch fast eine Spur zu zahm und vorhersehbar geworden.

Unterm Strich bleibt trotz mancher Ermüdungserscheinung ein gutes Album, das aufgrund des krächzigen Gesangs immer noch weit entfernt vom Mainstream angesiedelt ist, weder durch schwülstige Keyflächen noch durch aufgesetzte Härte nervt und ab und zu lediglich einige spannendere Melodiebögen hätte vertragen können.
Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!