Manchmal geht eben doch alles schneller, als man denkt. 2010 gegründet, gewannen die Israelis HAMMERCULT gleich 2012 den Metal Battle des legendären Wacken Open Airs, um auch im selben Jahr noch gleich eine EP zu veröffentlichen. Dann ging es direkt weiter, mit der Veröffentlichung des ersten Longplayers „Anthems Of The Damned“, das hervorragende Kritiken einfahren konnte. Nun stellt sich anno 2014 die Frage, ob das Quintett seinen siegreichen Triumphzug fortsetzen kann und vom Newcomer in die Heroen-Liga aufsteigt, oder doch vernichtend geschlagen wird.
Schaut man sich zunächst einmal das Cover von „Steelcrusher“ an, erinnert einen das Ganze an eine lupenreine und blutgetränkte Battlemetal Band. Und auch einige Titel, wie zum Beispiel „Hymn to the steel“, „Metal rules tonight“ oder auch „Steelcrusher“, lassen einen an MANOWAR denken.
Nach dem Intro „Hymn to the steel“, das wirklich auch ein MANOWAR Album einleiten könnte, beweisen die Isrealis aber gleich nach wenigen Sekunden, wer die dickeren Eier und die schärferen Schwerter hat. Nämlich HAMMERCULT – und damit lösen sich jegliche Vergleiche mit den „Warriors of the world“ auf. Denn es wird thrashig. Hier wird ganz klar KREATOR, SODOM, VENOM und NUCLEAR ASSAULT gehuldigt. Dabei aber nicht kopiert, sondern auf eine herrlich frische und angenehme moderne Art und Weise. Natürlich klingt das Quintett dabei auch teilweise wie andere moderne Thrashbands, wie zum Beispiel MUNICIPAL WASTE oder GAMA BOMB. Dennoch bleiben sich HAMMERCULT stets selbst treu und variieren dabei sogar zwischen den einzelnen Songs. Egal, ob brutale Stahlgewitter oder Hymnen, der Metal steht stets im Vordergrund.
Yakir Shochat, Sänger und Kopf der Band, hat mal gesagt, dass HAMMERCULT Thrashmetal so spielen, wie er heutzutage zu klingen hat: extrem, ultrahart und mit anderen Stilmitteln aus Deathmetal, Punk, Blackmetal und Hardcore angereichert. „It’s like a mixture of old RUNNING WILD and KREATOR on steroid!“ Das kann man so stehen lassen.
Und da auch Namedropping bei solch einer Kampfansage nie verkehrt sein kann, kommt das auch noch. Gemischt wurde das Album von Chris ‚Zeuss‘ Harris (SOULFLY, HATEBREED), das Artwork wurde von Andreas Marshall gestaltet (ein Berliner Künstler, der unter anderem mit BLIND GUARDIAN, RUNNING WILD, IN FLAMES und HAMMERFALL zusammen gearbeitet hat) und Andreas Kisser (SEPULTURA) hat ein Solo in „We are the people“ beigesteuert. Wer solche Krieger in der Schlacht an seiner Seite hat, kann eigentlich gar nicht verlieren.
Der Triumphzug geht also weiter. HAMMERCULT errichten einen perfekten Brückenschlag zwischen alten Thrash-Traditionen und moderner Härte und Kompromisslosigkeit. Hier wird dem Thrashmetal eine neue, frische, moderne und eventuell sogar zukunftsweisende Perspektive verabreicht.
Arne
Stile: Postcore, Deathmetal, Sludge, Hardcore
Bands: Machine Head, Kylesa, Ryker's, Lionheart, Johnny Cash, Cult of Luna, The Ocean, Deserted Fear, TLUF