VÖ: 01.11.04
Label/Vertrieb: Pica Music/Soulfood
Bewertung: Kurzweiliges Mittelalterding
Link: http://www.potentia-animi.de
Schon strange, was Potentia Animi (zu Deutsch: „Kraft der Seele") uns auf ihrem Debüt „Das erste Gebet" anbieten. - Mittelalterliches Liedgut in gar nicht staubigem Gewand, nach Spielmannsweise mit Schalmeien, Flöten und Sackpfeifen intoniert und mit lateinischen und deutschen Schelmereien versehen. Urheber der kurzweiligen Klänge sind Bruder Nachtfraß, Bruder Liebe (bekannter als Schlagzeuger der Inchtobakatables) und Bruder Schaft. Und genau das ist es auch, eine Bruderschaft aus hauptberuflichen Schauspielern oder Musikern, die sich als Mönchsgemeinschaft jedoch weit weniger sakral geben, als es äußerlich den Anschein haben mag. Das Augenzwinkern bei Titeln wie „Ballade von den 3 Sündern" oder insbesondere dem lateinischen „Gaudete" ist so laut, dass man es im Gewebe knacken hört. Mehrstimmige Gesänge und einfache Melodien erinnern zwar an bekannte Mittelalterbands, von denen sich "Das erste Gebet" jedoch durch sparsame und zurückhaltende Instrumentierung unterscheidet. Potentia Animi nehmen sich zwar nicht sonderlich ernst und spielen dennoch durchaus ernstzunehmende und qualitativ ansprechende Musik, welche man sich auch in den Player legen kann, wenn man kein Mittelalterfan ist.
Chris
Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!