Ritual - Beneath Aging Flesh And Bone




Stil (Spielzeit): New School Hardcore mit rockigen Einflüssen (27:31)
Label/Vertrieb (VÖ): Reflections / Cargo (27.03.09)
Bewertung: 7,5 /10


http://www.myspace.com/ritualeurope

Bei RITUAL hat sich einiges getan. Der letzte Release von ihnen, der den Weg auf meinen Tisch gefunden hat, war noch eine Zusammenstellung mehrerer Veröffentlichungen („Wolves"). Jetzt haben sie ein ganzes Album in einem Guss dabei und sind dazu noch auf Reflections Records gelandet. Die Zeichen scheinen auf Sturm zu stehen.

Und so, wie sie auf dem Cover aussehen, können sie den Sturm auch bereits sehen. Und dieses Dicke-Hose-Cover passt auch wirklich etwas zum neuen Album, denn auch hier wird nicht grade verhalten musiziert. Aber anstatt dem Bollo in uns allen entgegenzukommen, setzen die Recklinghäuser eher auf ein paar breitbeinige Rock-Anleihen - wären sie in einer anders gearteten Hardcoreszene unterwegs, würden da eventuell ganz zarte EVERY TIME I DIE-Vergleiche anklingen. Bei den UNBROKEN-inspirierten Ruhrpöttlern will man allerdings nicht wirklich soweit gehen, da ihre Einflüsse wesentlich deutlicher in den 90igern liegen.

Auf dem Album gibt es großteils scheppernde Midtempokracher, bei denen die rockige Kante sehr treibend wirkt, ein ziemlich runterziehendes Intro und viel Krawall (die Moshfraktion geht aber leer aus), welcher von einer sehr ordentlichen und widererkennbaren Produktion dem Hörer nur so um die Ohren gehauen wird. Das Digipack ist schnieke und man kann der Band deutlich ihre Weiterentwicklung anhören. Zwar fehlt mir nach wie vor der letzte Funken, der dass Fass zum überlaufen bringen würde (und ich halte dabei noch immer am Geschwindigkeitsmanko fest), aber trotzdem setzt das Quartett hier eine deutliche Duftmarke, die wohl schwer zu umgehen sein wird. Was den New School-Sektor angeht, sind RITUAL in Deutschland jedenfalls eine wirkliche Größe!

Kai