Cancer Bats - Searching For Zero

Cancer Bats - Searching For Zero
    Sludge/Hardcore

    Label: Noise Church
    VÖ: 09. März 2015
    Bewertung:7/10

    Website


Drei Jahre lang war es still um die CANCER BATS – drei Jahre, die sie laut eigener Aussage dazu genutzt haben, um ein Album zu schreiben, „zu dem ihr alle richtig feiern könnt“. Für die Produktion zeichnete dabei Ross Robinson verantwortlich, der unter anderem schon Alben von SLIPKNOT produzierte. Der Sound, der dabei herausgekommen ist, dürfte den ein oder anderen Altfan wahrscheinlich überraschen.

Robinson hat den Sludgepunks zu einem dichteren Sound verholfen, der dadurch streckenweise stark nach Südstaaten-Hardcorelern wie CROWBAR klingt: drückend und schwer. Die punkigen Riffs stehen dabei mehr denn je im Vordergrund, denn der Gesang springt einem nicht so sehr ins Gesicht wie auf älteren Veröffentlichungen der Bande, und wurde außerdem mit einer ordentlichen Portion Hall ausgestattet.

Diese Änderung im Sound scheint auf den ersten Hördurchlauf nicht unbedingt zum erklärten Ziel der CANCER BATS passen zu wollen, hier eine Party-Platte abzuliefern. Tatsächlich ist „Searching For Zero“ aber keine Gute-Laune-Sommer-Poppunk-Platte geworden, wie man es anhand eines solchen Statements vielleicht hätte befürchten könnte.

Songs wie der Opener „Satellites“, „True Zero“ oder „Beelzebub“ mögen zwar Ohrwürmer vor dem Herren sein, aber bei aller Eingängigkeit ist immer eine gewisse Melancholie in den harten Riffs, Refrains und Melodien enthalten, die nicht wirklich zum Feiern anregt, sondern eher nachdenklich stimmt. So sind die Songs relativ düster geworden, ohne ihre Hitqualitäten einzubüßen (wie es zum Beispiel auch die Bandfreunde von BILLY TALENT vor einigen Jahren in rockigerer Form mit ihrem Überalbum „Dead Silence“ geschafft haben). Mit dem rabiaten „All Hail“ haben die Kanadier aber auch einen Highspeed-Wutbrocken mit Thrash-Anleihen im Gepäck, der in eineinhalb Minuten richtig Dampf macht.

Die CANCER BATS haben allerdings nicht den Fehler begangen, sich nur auf ohrwürmelige Refrains zu konzentrieren: Die Gitarrenarbeit ist toll und es macht immer wieder Spaß, neben den Dampfwalzenriffs auch feinere Nuancen im Sound herauszuhören. Unterm Strich haben die Jungs ein starkes Album eingetrümmert, welches durchaus auch für Hörer interessant ist, die mit CANCER BATS bisher wenig anfangen konnten.