X-Odus - Depressive Anomaly









Stil (Spielzeit): alles was im Metalbereich kreucht und fleucht (55:49 Minuten)

Label/Vertrieb (VÖ): Faithless Wreckords (2007)

Bewertung: halbherzig und zu überladen (3/10)

Link: http://www.x-odus.com

 
Der Name erinnert an gewisse Thrash-Heroen. Das Cover sieht aus, als ballert gleich Black-Metal der stupiden Sorte aus den Boxen und der Titel erweckt Assoziationen zu 2-Beats-Per-Minute Doom-Metal. Aber während die CD im Player rotiert bekomme ich nichts dergleichen zu hören. Stilistisch gesehen scheint sich die Wormser Nachwuchstruppe X-ODUS auch bei ihrem dritten, in Eigenregie zusammengewürfelten, Werk „Depressive Anomaly“ immer noch nicht sicher zu sein und knüppelt, schrammelt und kreischt sich durch alle erdenklichen Richtungen, die der Bereich Metal zu bieten hat. Mit Ausnahme der drei, oben genannten, Richtungen.

So sehr man sich um Vielseitigkeit bemüht und so sehr man sich mit seinen Instrumenten auskennt – beides trifft im Übrigen aus X-ODUS zu – man sollte sich doch bitte auf eine bis zwei Stilrichtungen beschränken. Stattdessen verbindet man Gothic-Metal mit Nu-Metal Einschlägen („Love Of Life“), dann kriegt man Nu-Metal in reinster Form zu hören („Social Skimmings“), mit frickeligen Riffs versucht man sich im Prog-Bereich, und „Beyond Human Awareness“ wartet dann mit Grunzgesang und Black-Metal-Atmosphäre auf. Das Riffing bei "Tired" lässt dann wieder das Herz enes Old-School-Heavy-Metal-Fans höher schlagen.

Da man sich bei „Depressive Anomaly“ stilistisch nicht festlegen kann, ist es auch kein Wunder, dass die Kompositionen eher halbherzig daher kommen und dem gesamten Album ein roter Faden oder zumindest eine kleine Richtlinie.
Hier besteht eindeutig Verbesserungsbedarf.

Ebenso wie beim Cleanen Gesang, der im Vergleich zu dem kraftvollem Gegrunze einfach nur sang- und klanglos daherkommt.
Wie gesagt, „Depressive Anomaly“ wurde in Eigenregie aufgenommen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Produktion im Qualitätsvergleich zu kommerziell herausgebrachten CDs von besser betuchten Plattenfirmen nicht standhalten kann. Bass und Schlagzeug lassen einiges an Wumms vermissen, Gitarre und Gesang kommen dafür umso klarer daher.
Fazit: Vielseitigkeit ist schön und wünschenswert, aber weniger ist manchmal einfach mehr