Volbeat - Outlaw Gentlemen & Shady Ladies (Tour Edition)

Die Zwickmühle “Kaufen oder nicht kaufen” ist auch bei der Tour Edition des aktuellen VOLBEAT-Longplayers “Outlaw Gentlemen & Shady Ladies” gegeben. Neben der originalen Veröffentlichung, die mit “Ecotone” aber immerhin den einzigen “wertvollen” Bonustrack der Limited Edition enthält (Live- und alternative Versionen waren für mich noch nie ein Kaufgrund), ist eine einstündige Live-DVD am Start. Die bietet im Gegensatz zu anderen Tour Editions wenigstens value for money und enthält Livemitschnitte von verschiedenen Sommerfestivals dieses Jahres. Fans kommen in den Genuss von 13 Songs, darunter “Heaven Nor Hell, “Sad Man’s Tongue”, “16 Dollars” und “Guitar Gangsters & Cadillac Blood”. Natürlich sind auch einige aktuelle Tracks (“Doc Holliday”, “Cape Of Our Hero”, “Dead But Rising”, “Lola Montez”) zu sehen und hören. Die Liveaufnahmen stammen von den Festivals Hellfest, Rock’n’Heim, Rock am Ring, Download und Roskilde. Schön, dass sich VOLBEAT hier dazu entschlossen haben, verschiedene Festivals auszuwählen, ohne dass der Location-Mix die Liveatmosphäre zerstört. Der Sound ist wahlweise in Dolby Surround und Stereo verfügbar und nicht bahnbrechend, aber gut und rau. VOLBEAT sind eine einfach eine Live-Band - dementsprechend macht die DVD wirklich Laune.

Zum eigentlichen Album muss ich wohl nicht mehr viel sagen. Für mich ist es erneut ein starkes VOLBEAT-Werk geworden, auf dem insbesondere der Knaller “Room 24” (mit King Diamond als Gastvokalist) und das ziemlich poppige, aber einfach gute “Cape Of Our Hero” herausstechen. Allerdings gefiel mir der Vorgänger noch ein bisschen besser, er warf mehr Ohrwürmer ab. Die Aufmachung des Albums wurde leicht angepasst: Das Digipack wird jetzt zusätzlich von einem coolen Schuber umhüllt, das Booklet enthält Fotos der Liveauftritte.

Für alle, die das Album noch nicht besitzen, lohnt sich der Kauf dieser Tour Edition. Die meisten Fans werden die Scheibe jedoch schon besitzen und dürfen nun ein zweites mal in die Tasche greifen. Ob sich knapp 15 Euro für eine einstündige Live-DVD lohnen, sei einmal dahin gestellt. Aus Prinzip müssten solche Veröffentlichungen boykottiert werdden, “leider” stimmt die Qualität in diesem Fall aber...