The Word Alive - Life Cycles

The Word Alive Life Cycles

Stil (Spielzeit):
Metalcore mit Keyboad (50:11)
Label/Vertrieb (VÖ): Fearless / Warner (20.07.12)
Bewertung: 7 / 10

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An und für sich bin ich bei Metalcore-Bands von Fearless-Records mittlerweile vorsichtig: viel Style, viel Mosh aber wenig Substanz. Und wenn dann auch noch das Keyboard eine wichtige Rolle spielt, werde ich so oder so immer sehr hellhörig. Und auch wen THE WORD ALIVE hier viele Klischees aufgreifen, fühle ich mich von „Life Cycles" extrem gut unterhalten.

Die Amis setzen auf Mosh und Keyboards und könnten mit ihrer Metalcore-Version auch mit THE DEVIL WEARS PRADA oder WINDS OF PLAGUE auf Tour sein, ohne böse aufzufallen (allerdings wären sie wohl eher die poppige Band des Abends). Zunächst hatte ich hier an so eine Art Keyboardcore wie MOTIONLESS IN WHITE gedacht, mit denen sich THE WORD ALIVE ja auch das Label teilen, aber irgendwie kriegen es die Jungs aus Arizona wesentlich besser hin, die elektronischen Elemente in ihre Songs zu integrieren, ohne sie damit zu überfrachten. Und dabei gehen sie nicht wirklich sparsam damit um.

Natürlich sind TWA auf ihrem zweiten Album voll im Trend und haben sehr gefällige Refrains (mit Jungmännergesang) hinter ihren doch recht bekannten Moshparts und verbinden damit natürlich die typische Härte mit dem typischen Popappeal – aber irgendwie kriegen sie das auf eine so unterhaltsame Art hin, dass es gar nicht so ins Gewicht fällt, dass es ihnen an Individualität mangelt (z.B. bei der Allerwelts-Shout-Stimme). Denn glücklicherweise kriegen sie die atmosphärischen Parts, die dem Album ein gewisse Dynamik verleihen, ziemlich flüssig in die moshlastigen Songs rein und erschlagen danach gerne mal den ein oder anderen Zweifel mit einem ausgedehnten und hymnischen Refrain, der keine Wünsche offen lässt.

Wer oben genannte Bands und Sachen wie THE GHOST INSIDE mag, wird auch THE WORD ALIVE mögen. Und für eine Band, die sich so auf das Keyboard verlässt, sind die fünf Jungs musikalisch ziemlich cool und unnervig unterwegs. Ein dynamisches Album zwischen Groove, Atmosphäre, Härte und Pop. Ich brauche für mein Glück zwar keine weiteren Bands mit diesem Sound, aber „Life Cycles" läuft schon ziemlich gut rein...
Kai

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