Stil (Spielzeit): Folk Metal (49:13)
Label/Vertrieb (VÖ): Nuclear Blast ( 03.08.12)
Bewertung: 7 / 10
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Hoppla, KORPIKLAANI, die Workaholics des finnischen Folk Metals, haben wieder mal eine Platte gemacht. Unfassbar, mit welcher Schlagzahl diese Band die Alben raushaut. Da sieht man's mal wieder: Man kann ruhig ab und zu mal ordentlich einen heben und trotzdem produktiv und fleißig sein. Die letzte Platte von KORPIKLAANI „Ukon Wacka" ist für mich das beste Album in der Bandgeschichte der Partyrecken, entsprechend gespannt war ich auf "Manala".
Der Opener „Kunnia" wurde schon vor vielen Wochen publiziert und reiht sich nahtlos in die Partycompilation von KORPIKLAANI ein, wobei dieser gejaulte Refrain schon was von RTL2 Einspielern hat. Auf „Manala" überschreiten KORPIKLAANI das ein oder andere Mal die Grenze des guten Geschmacks und mit einem Track wie „Rauta" ist die Chance auf eine Steigerung von „Ukon Wacka" gen null gesungen. Unterirdische Instrumentierung, und selbst wenn ich kein Finnisch kann, das ist kein Text sondern eine Krankheit. Den Song kann man sich beim besten Willen nicht schön saufen und derartiges haben KORPIKLAANI ganz sicher nicht nötig. Leider hat auch der Song „Metsälle" solche Momente und schwankt zwischen folkiger, geselliger Atmosphäre und Katerstimmung. Damit sind aber für mich die schlimmsten Augenblicke von „Manala" überstanden.
Auffallend auf „Manala" ist, dass Tuomas Rounakari (der Mann an der Violine) den größten Teil der Akzente setzt und einige überraschende Klänge mit einbringt. Tuomas kam 2012 neu dazu und das scheint ein Segen für KORPIKLAANI und „Manala" zu sein, da sein Spiel hervorsticht und er zahlreiche neue Impulse in den Sound gebracht hat. Beispielweise bringt er teilweise schon fast orientalische Klänge mit ein und die wunderschöne, aufwühlende Ballade "Synkkä" beherrscht er praktisch ganz alleine. Ebenso wie den Track "Husky Sledge", dieser ist einfach nur als genial zu bezeichnen. In diesen Momenten reißen KORPIKLAANI das Ruder gen Spaßband immer nochmals ganz heftig und vehement in Richtung „ernstzunehmende Folkband" rum. Solche Momente kommen aus dem Herzen, sind beeindruckend und ergreifend, wenn auch live eher selten zu hören.
„Petoeläimen Kuola" erlöst den Hörer ganz unvermittelt aus dem vorher ähnlich klingenden Sumpf und greift die Nackenmuskulatur an, einer der schnellsten Songs auf der Platte. Ist zwar keine Spur innovativ, aber das ist es eben, was KORPIKLAANI am besten beherrschen.
Auch wenn mir „Manala" lange nicht so gut gefällt wie die letzte Scheibe, die Platte hat Charme und bietet dieses Mal dank Neumitglied Tuomas, neben der üblichen Ufftasongs auf hohem Niveau, auch einiges Neues. Für Fans von KORPIKLAANI auf jeden Fall ein Muss! Ganz abgesehen davon kenne ich keine einzige Band, die auch nur annähernd an KORPIKLAANI heranreicht und, trotz stetigem Schaffensprozess, immer was Neues aus dem Hut zaubern kann.
Absoluter Übersong der Platte ist "Sumussa Hämärän", SLAYER meets Folk, von daher mein Anspieltipp.