Denn obwohl die meisten Hörer:innen (Autor eingeschlossen) das klangliche Wirrwarr aus Dissonanz und Harmonie selbst nach dem fünften Umlauf nicht durchstiegen haben dürften, macht "Love, Death and Decay“ stets Lust, den Replay-Button zu betätigen. Sicher auch, weil das Werk ein Rätsel ist, dessen vermeintlicher Lösung man Stück für Stück auf die Spur kommen will. Vor allem aber, weil die Belgier teils verdammt guten Post-Metal auf die Rillen bannen.
Musikalisches Rätselraten mit Sogwirkung
Da sei das träumerische "Dream City“ hervorgehoben, das mit seiner ganz eigenen Atmosphäre und nicht mehr aus den Kopf zu bekommenden Gitarrenlinien das Album zu einem runden Abschluss führt. Oder ist es doch ein Anfang? STAKE haben sich dafür entschieden, digitale und physische Version der Scheibe mit unterschiedlicher Songreihenfolge zu veröffentlichen. "Dream City“ ist somit Beginn als auch Ende – ein weiteres Rätsel.
Unterdessen manifestiert sich die handwerkliche Qualität des Quartetts in "Deliverance Dance“. Was anfangs nach schnödem Kuschelrock schmeckt, mausert sich rasch zu einem musikalischen Orkan aus Black-Metal- und Stoner-Rock-Stilistik, der den Facettenreichtum der Belgier gelungen illustriert. So liefern STAKE ein Album für alle, denen ein einfaches Hörvergnügen zu wenig, TOOL dann aber doch ein bisschen too much ist.
Tracklist
1. Love, Death and Decay
2. Deliverance Dance
3. Zone Out
4. F*ck My Anxiety
5. Queen in the Dirt
6. Deadlock Eyes
7. Ray of the Sun
8. Dream City