Vola - Witness Tipp

Vola - Witness
    Progressive Metal/Post Rock

    Label: Mascot Label Group
    VÖ: 21.05.2021
    Bewertung:8/10

    VOLA im Web


Mit "Witness" stellen VOLA, bestehend aus Sänger und Gitarrist Asger Mygind, Keyboarder Martin Werner, Bassist Nicolai Mogensen und Drummer Adam Janzi, ihr hörenswertes drittes Album in der Schnittmenge zwischen modernem Progressive Metal und melodischem Post Rock vor.

In neun Songs nimmt das dänisch-schwedische Quartett den Hörer mit auf eine Reise irgendwo zwischen STEVEN WILSON, KATATONIA, OPETH und HAKEN, stets versehen mit einer cineastischen Komponente, die sich schon im prägnanten Coverartwork andeutet.

Schatten und Licht liegen nah beieinander, kalte Electro-Sounds treffen auf hoffnungsvoll warme Harmonien, die einnehmende und dichte Atmosphäre sorgt dafür, dass man vollständig in die Songs abtauchen kann.

Brachiale Riff-Gewalt trifft auf verspielte Melodien

VOLA mischen brachiale Riffs, KORN-artige Bassläufe und komplexe Drum-Gewitter mit luftigen Pianosounds, effektvollen Keyboards und der klaren, hellen Stimme von Asger Mygind.

Der packende Ohrwurm "Napalm" oder der Opener "Straight Lines" begeistern bei aller Härte mit prägnanten Harmonien, das wütende Groove-Monster "Head Mounted Sideways" und das hypnotische "Stone Leader Falling Down" benötigen etwas mehr Anlaufzeit. Einzig "These Black Claws", eine Zusammenarbeit mit dem Electronic-/Hip-Hop-Duo SHAHMEN, könnte manch einem Hörer trotz des eindringlichen Refrains einen Tick zu experimentell ausfallen. 

Besonders beeindruckend gelingt dem Quartett der Spagat zwischen modernem Metal, progressiven Strukturen und zerbrechlichen Melodien in "Future Bird". Textlich auf den Emotionen eines Paares beruhend, das ihr ungeborenes Kind verloren hat, kollidieren herzzerreißender Schmerz und Hoffnungsschimmer auch musikalisch auf eine Weise, die Gänsehaut verursacht.

VOLTA präsentieren einen abwechslungsreichen Metal-Cocktail

Überhaupt machen VOLA auch dann besonders viel Laune, wenn es etwas melodischer, entrückter und ruhiger zugeht, wie in dem von einem wunderschönen Gitarrensolo gekrönten, fast schon poppigen "Freak" oder dem wabernden, mit vertrackten Drums versehenen "24 Light-Years", in dem sehnsüchtige Gitarren das textliche Motiv (die Suche nach einem verschwundenen Verwandten) perfekt unterstreichen.

Mein persönliches Highlight ist die Midtempo-Großtat "Inside Your Fur", die das Album dank hypnotischer Melodieführung und epischer Breite mit einem echten Wow-Gefühl beschließt und das perfekte Finale darstellt.

"Witness": Melodische Komplexität im Kompaktformat

Für den optimalen Sound hat sich Sänger Mygind, der gleichzeitig als Produzent tätig war, prominente Hilfe gesichert: Jacob Hansen (VOLBEAT, DELAIN, AMARANTHE etc.) kümmerte sich um Mix und Master. "Witness" tönt druckvoll und leicht unterkühlt, aber nie klinisch oder steril.

Mit "Witness" beweisen VOLA, dass moderner, progressiver Metal auch ohne überlange Mammut-Kompositionen mit einer Albumlaufzeit von gut 45 Minuten funktionieren kann. Gerade die sperrigen Nummern brauchen ein paar Durchläufe, während sich zahlreiche Melodien und Passagen wie das Finale von "In Your Fur" oder der Refrain von "Straight Lines" schnell in den Gehörgängen einnisten.

"Witness" Trackliste:

Straight Lines
Head Mounted Sideways
24 Light Years
These Black Claws feat. Shahmen
Freak
Napalm
Future Bird
Stone Leader Falling Down
Inside Your Fur

VOLA Line-up:

Asger Mygind (Gesang, Gitarre)
Martin Werner (Keyboards)
Nicolai Mogensen (Bass)
Adam Janzi (Schlagzeug)

Chrischi

Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten

Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...