Stil (Spielzeit): Folk-Punk-Rock (43:15)
Label/Vertrieb (VÖ): Borstal Beat Records / Cargo ( 27.05.11)
Bewertung: 6,5 / 10
Link: Flogging Molly
FLOGGING MOLLY sind wieder da und legen mit „Speed Of Darkness“ ihr fünftes Studioalbum vor. Dabei hat sich einiges geändert. Neben Titel und Cover, das beides eher an eine Speedmetalband erinnert, bringen die Amis „Speed Of Darkness“ erstmalig über ihr eigenes Label Borstal Beat Records heraus.
Doch Titel und Label sind nicht das einzig Ungewöhnliche, was beim neuen Album sofort auffällt. Denn „Speed Of Darkness“ braucht außerordentlich lange, bis es halbwegs ins Ohr geht. Schon beim Opener, dem gleichnamigen Titeltrack, sind die irischen Elemente in der Musik überraschend stark in den Hintergrund gerückt. Das zieht sich schließlich auch durch das gesamte Album. Erst nach mehreren Durchläufen wollen die ersten drei Songs „Speed Of Darkness“, „Revolution“ und „The Heart Of Sea“ langsam aber sicher überzeugen. Sie erinnern noch am ehesten an alte FLOGGING MOLLY Alben, wie an das wohl erfolgreichste Werk der Band „Float“, den direkten Vorgänger von „Speed Of Darkness“.
Neben den deutlich zurückgefahrenen Irish Folk Elementen haben FLOGGING MOLLY auch die Geschwindigkeit erheblich gedrosselt. Mehr ruhige Songs waren noch nie auf einem Album der Band aus Los Angeles zu finden. Außerdem scheint die irische Beschwingtheit wie weggeblasen. „Speed Of Darkness“ passt daher vom Titel eigentlich ganz gut, denn dieses Werk ist melancholisch, düster und irgendwie traurig geworden. Dazu kommt der Wandel hin zum härteren, auch punkigeren Rock, wenn das Gaspedal mal ein wenig härter durchgetreten wird. Folkelemente sind immer noch zu hören, jedoch ein wenig nach hinten gedrängt... aber sie sind da. Nur ist das wirklich noch irisch angehaucht?
„Speed Of Darkness“ braucht Zeit, viel Zeit. Allerdings wachsen die Songs nach einer Weile und neben den drei Openern, „Oliver Boy“ (dem vielleicht irischsten Song des Albums) sowie „This Present State Of Grace“ haben FLOGGING MOLLY doch wieder starke Hits veröffentlicht. Ob das allerdings reicht, um die Vorgänger zu toppen, ist fraglich. 2011 machen FLOGGING MOLLY also vieles neu, aber nicht alles gut. Die Frage wird sein, wie die Fans diese Veränderungen annehmen werden.